—17. Mai bis 28. Juli 2024
—Frommannscher Skulpturen Garten, Jena 2024
Luise Thieme (Kuration), Jenaer Kunstverein, Friedrich-Schiller-Universität, Lehrstuhl Kunstgeschichte, Partnerschaft für Demokratie (PfD), Wagner e.V.
—Frommannsches Anwesen (Fürstengraben 18, 07743 Jena), montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr

—Programm „NACHBARSCHAFTEN“
—Youtube  „VARIABLE, 2024“  Jenaer Kunstverein

—Verzinkter Stahl, 12 Platten (Tisch und Schild)
—Einzelausstellung und Programm „NACHBARSCHAFTEN“, 29.5. bis 13.7.2024
—Teil der Ausstellungsreihe „Frommannscher Skulpturen Garten 2024“, eine Kooperation zwischen dem Lehrstuhl Kunstgeschichte und und dem Kunstverein Jena.

—VARIABLE, 2024 ist ein Kunst·werk.
Das Wort „variabel“ bedeutet: beweglich und veränderbar.
VARIABLE wird immer wieder neu zusammen·gebaut,
so hat es jedes Mal eine andere Form.
Das Kunst·werk kann berührt und benutzt werden.
Es besteht aus Metall·figuren (Stangen, Winkeln, Flächen).
Die Flächen funktionieren wie Tische und Tafeln.
Hier kann man sitzen, lesen, lernen. Gemeinsam oder allein.
Man kann Bilder daran auf·hängen, denn die Flächen sind magnetisch.
So ist es auch ein Arbeits·platz oder eine Werkstatt.
Es gibt Gesprächen und Begegnungen einen Ort.
Das Kunst·werk möchte ein öffentlicher Raum sein,
der für alle zugänglich ist.
VARIABLE ist ein Hilfs·gerüst.
Hilfe geben bedeutet Fragen stellen und beobachten,
die eigene Stimme finden und anderen zuhören, Rahmen und
Platt·formen bauen, Einladungen machen und Kompliz:in sein.
Hilfe ist immer gegen·seitig.

VARIABLE ist ein Raum zum Teilen und dafür gibt es Regeln:
Eine Zusammen·arbeit machen immer zwei oder mehr Menschen.
Eine Zusammen·arbeit ist immer frei·willig.
Keine:r kann dem anderen sagen, was er machen soll oder tun muss.
Aber: Jede:r kann Vorschläge machen für die Zusammen·arbeit.
Zum Beispiel, was wir heute machen oder über was wir sprechen wollen.
Bei einem Gespräch respektiert man einander und zeigt auch sich selbst.
Niemand darf diskriminiert werden.
Dis·kri·mi·nie·ren ist ein anderes Wort für Ab·werten oder ungleich behandeln.
Jede:r kann hier üben wie wir mit·einander sprechen und arbeiten wollen.
Manchmal passieren auch Fehler.
Wir sind immer gleich·zeitig Gast, fremd und Freund:in.
Wir alle machen das Kunst·werk, weil wir es benutzen.
Wir machen es komplett.
Immer wieder.

Text: Faltblatt zur Ausstellung

 

—„DISPLAY schwarz, 2016“; „DISPLAY silber, 2019“
—Installation für 20 Portraits postmirgantischer Aktivist:innen aus Ostdeutschland.
—Wanderausstellung „Trotz allem! Postmigrantische Jugend bewegt den Osten“

Orte: Berlin, Erfurt, Wismar, Halle, Riesa, Leipzig, Chemnitz

Trotz (un-)bewussten Übersehen-Werdens! Trotz Überhört-Werdens! Trotz Vergessen-Werdens! Viele junge migrantische Menschen und BI_PoC aus und in Ostdeutschland sind laut! Sie sind stark! Sie mischen lautstark den Osten auf!

Die Ausstellung “Trotz allem! Postmigrantische Jugend bewegt den Osten“ zeigt junges, (post-)migrantisches und BI_PoC-Engagement in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen. Junge Vorbilder aus unterschiedlichen Communitys schaffen eigenständig Räume für Zusammenschlüsse, Empowerment und gesellschaftliche Veränderungen. Sie brechen mit Vorurteilen, alten Mustern und rassistischen Bildern. Ungeschönt erzählen sie von den Herausforderungen, die sich ihnen im Alltag, auf der Bühne, in Vereinen und in der Kommunalpolitik stellen. Ihre Geschichten machen Mut und Hoffnung. Sie zeigen, wie selbstbewusst und ausdauernd junge Migrantinnen und Migranten und BI_PoC in Ostdeutschland sind.

—Publikation zur Ausstellung „OKW Solo – 10 Jahre Offene Kunst·Werkstatt“ von Mai 2023 bis Januar 2024 in der HALLE 14.
—Texte von Michael Arzt, Paula Gehrmann, Paul Ziolkowski
—Konzept: Paula Gehrmann
—Gestaltung: Paula Gehrmann und Simone Vollenweider
—Softcover mit Ringbindung, Leipzig, 2024. Auflage 100, 152 Seiten, 21 x 29,7 cm, Preis: 15,00 EUR

Seit 2015 arbeitet Paula Gehrmann mit der Offenen Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. und hat verschiedene Projekte und Ausstellungen mit der Gruppe von 12 erwachsenen Menschen begleitet und initiiert.
Für das Ausstellungsprojekt „OKW SOLO 2023“ übernimmt die Installation „blau, gelb, grau, rot, schwarz, 2023“ eine funktionale Rolle. Das offene System aus pulverbeschichteten Stahlplatten in verschiedenen Größen verteilt sich entlang der Wandfläche und schafft Raum. Die Teilnehmer:innen der OKW nutzen die Flächen, um ihre in der Werkstatt entstandenen Ergebnisse einschränkungsfrei selbstständig auf verschiedenen Höhen mit Magneten zu installieren.
Die Publikation gibt einen Überblick der Zusammenarbeit und der Installationen und Werke der Gruppe.

—„blau, gelb, grau, rot, schwarz (OKW SOLO, 2023)“
—Installation für die Teilnehmer:innen der Offenen Kunst·Werkstatt (kurz: OKW)
—Konzept: Paula Gehrmann und Paul Ziolkowski
—Mai 2023 bis Januar 2024

Seit 2015 arbeitet Paula Gehrmann mit der Offenen Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. und hat verschiedene Projekte und Ausstellungen mit der Gruppe von 12 erwachsenen Menschen begleitet und initiiert.
Für das Projekt „OKW SOLO 2023“ übernimmt die Installation „blau, gelb, grau, rot, schwarz, 2023“ eine funktionale Rolle. Das offene System aus pulverbeschichteten Stahlplatten in verschiedenen Größen verteilt sich entlang der Wandfläche und schafft Raum. Die Teilnehmer:innen der OKW nutzen die Flächen, um ihre in der Werkstatt entstandenen Ergebnisse einschränkungsfrei selbstständig auf verschiedenen Höhen mit Magneten zu installieren.

OKW SOLO – 10 Jahre Offene Kunst·Werkstatt:
Im Jahr 2023 ist die Offene Kunst·Werkstatt 10 Jahre alt. Das feiern wir – mit einer Reihe von 12 Ausstellungen. In einer Ausstellung zeigen Künstlerinnen und Künstler ihre Kunstwerke. Jedes Mitglied der OKW macht eine eigene Ausstellung.
Das sind: Thomas Bramer, Anita Dittmann, Florian Dorst, Marius Friedrichsen, Mandy Gimpel, Sascha Goetz, Birk Pfaffe, Nadine Richter, Janet Schöne, Immanuel Suckert, Marlis Winkler, Franziska Wittig.
Die Künstlerin Paula Gehrmann hilft bei den Ausstellungen. Sie hat etwas für die OKW gebaut. Hier kann die Gruppe ihre gemalten Bilder und Dinge aus Ton aufhängen. Das Beste ist: Alle aus der Gruppe können es alleine oder fast alleine tun. Und es gibt ein neues Buch zu sehen. Über die Aus·stellungs·reihe und über die OKW. Das Buch heißt OKW Solo – 10 Jahre Offene Kunst·Werkstatt.
Die Ausstellungen konnte man zwischen dem 5. Mai 2023 und dem 13. Januar 2024 besuchen. Das war in der HALLE 14 in Leipzig.
Das Kultur·amt in Leipzig hat der OKW mit Geld geholfen.

—2023

—14 Stahlbleche (2 mm, pulverbeschichtet, Verbindungslöcher, Bohrung 8 mm), div. Formate: 4 St. 20 × 25 × 2 cm (Verkehrsschwarz RAL 9017), 4 St. 40 × 50 × 2 cm (Verkehrsgelb RAL 1023), 3 St. 60 × 75 × 2 cm (Verkehrsblau RAL 5017), 2 St. 80 × 100 × 2 cm (Verkehrsrot RAL 3020), 1 St. 80 × 100 × 2 cm (Verkehrsgrau RAL 7042), Sechskantschrauben Stahl blank (M 8 × 140), Magnete schwarz
—14-teilige Installation, modulares Display

Die Stahlbleche bewegen sich entlang Wänden, bilden Plattformen, öffnen Bildrückseiten und können auch dreidimensional im Raum aufgestellt werden. Die in Verkehrsfarben (RAL) lackierten Module sind so geformt und gebohrt, dass sie immer neue Bezüge und Konstruktionen herstellen können. Sie fordern, wie immer bei Paula Gehrmanns Arbeiten, Betrachter:innen auf, den Kunstraum als öffentlichen Raum zu verstehen und sich anzueignen.

Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)
DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)
—10. bis 15. Oktober 2023

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Sitz, 2023)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“, „DISPLAY (Lamelle silber, 2023)“, „DISPLAY (Folie silber, 2023)“, „DISPLAY (Folie bunt, 2023)“, “DISPLAY (Pappe, 2023)”, “DISPLAY (Gitter, 2023)” Drehsitz rot, MDF
—Installation, Gruppenausstellung

Letztendlich ist jedes Neuland dasselbe. Die Welt verändert sich zwar stetig, aber ihre entmutigenden Strukturen bleiben. Dabei gibt es „die Welt“ nicht einmal. Was darunter gefasst wird, ist ein großes und verzweigtes, sogar widersprüchliches System aus Perspektiven und Lebensrealitäten. Wir wissen um die enormen Herausforderungen der Gegenwart: Die Liste ist lang und die Buzzwords füllen alle Schlagzeilen. Eingefahrene Handlungsmuster und festgefahrene Überzeugungen hindern kommende Generationen daran, mit Vertrauen nach vorn zu schauen. Altes, längst von den Realitäten Überholtes wird reproduziert, bewusst oder unbewusst.
Die Furcht vor Veränderung führt dazu, vor dem Offensichtlichen die Augen zu schließen. Dabei sollten doch der Schmerz und das Leid der Einzelnen der kleinste gemeinsame Nenner für eine kollektive Verantwortlichkeit sein. Sehnsucht kommt auf: nach Heilung, nach Übersicht, nach gelenkten und gesicherten Bahnen. Die Prognosen zeichnen zuweilen eine so düstere Dystopie, dass wir zu Recht Angst haben. Eine andere Zukunft ist jedoch keine Utopie, sondern ein Kraftakt. Wer passiv bleibt, kann nicht gestalten. Wir fragen, wie wir menschliche Ressourcen zukünftig nutzen wollen und ob die Zukunft, auf die wir zusteuern, wirklich die ist, die wir uns wünschen.
Die für die diesjährige Ausstellung ausgewählten XR-Arbeiten gehen tief in diskriminierende und rassistische Narrative. Sie erzählen von Krieg, Kolonialität und Verdrängung. Von patriarchalem und heteronormativem Machtgehabe. Vom Unbehagen, von der Angst und dem qualvollen Tod Einzelner, die nicht Teil einer grauen Mehrheit waren. Wir erleben einerseits, wie diese starren Systeme sich selbst legitimieren. Wir erleben aber auch, wie sich Menschen widersetzen und sich weigern aufzugeben.
Die Ausstellung lädt dazu ein, spielerische und intuitive Zugänge zu Anderen zu finden und aus geteilten Gedanken und Ideen eine kollektive Identität zu formen. Wir dürfen bezeugen, Gemeinschaft fühlen und gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen, dass kein Schicksal vergessen wird. Kann sich hier sogar Verbindlichkeit herstellen lassen? DOK Neuland will nicht zur Versenkung in immersive Welten bitten. Stattdessen fordern wir dazu auf, die Matrix in den Köpfen zu verlassen. Letztendlich bleiben wir trotz allem und weil kaum mehr als das möglich ist: zuversichtlich.

—9. September 2023 bis 7. Januar 2024
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
—Ella Grzesiak, Michael Grzesiak, Michael Hahn, Bea Meyer, Juliana Ortiz, Steven Solbrig

—„VARIABLE, 2022“
—Installation, Gruppenausstellung

Die Bestandteile von „VARIABLE, 2022“ lassen sich unterschiedlich zusammensetzen. Aus ihnen können Tische gebaut werden, die man auf dem Boden oder auf einem Stuhl sitzend oder stehend nutzen kann. Auf den Platten, die aufrecht auf einem Stahlträger befestigt sind, kann man zeichnen und Bilder zeigen. Die schwarz lackierten Platten lassen sich auch direkt mit Kreide bemalen. „VARIABLE, 2022“ steht nicht für sich allein. Paula Gehrmanns Arbeit stellt eine Verbindung zum Raum her und zu den Menschen, die sie nutzen. Die einzelnen Teile können in Gruppen stehen, umgebaut und bewegt werden.

Einfache Sprache:
In diesem Raum befinden sich schwarze Tische und Schilder.
Die Tische und Schilder sind das Kunst·Werk.
An allen Flächen kann gearbeitet werden.
Je nach Bedürfnis.
Wir alle machen das Kunst·Werk von Paula Gehrmann.
Weil wir es benutzen.
Wir machen es komplett.
Immer wieder.

Ausstellung:
Inklusion gilt als eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe unserer Zeit. Dabei benennt der Begriff selbst das Problem, nämlich dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Sexualität, Religion, mentaler oder körperlicher Verfassung im gesellschaftlichen Außen verortet sind. Sie werden von derselben „Mehrheit“ ausgeschlossen, die sie dann – nach ihren eigenen Wertvorstellungen und Regeln – wieder einschließen will.
Viele Menschen mit Behinderung sehen weder in sich noch in der Gesellschaft ein Problem. Soweit sie können, nehmen sie am gesellschaftlichen Leben teil und haben eigene Vorstellungen davon, wie gutes Zusammenleben aussehen könnte. Nur werden sie selten danach gefragt. Ihr Wissen über Barrieren im Alltag und über die Gewalt der gesellschaftlichen Erwartung, dass Menschen sich anpassen und (unter allen Umständen) „funktionieren“ müssen, bleibt für die Mehrheit ihrer Mitmenschen unsichtbar.
einfach machen setzt auf das Interesse von Menschen, die unterschiedliche Wahrnehmungen der Welt und unterschiedliche Bedürfnisse im Umgang miteinander kennenlernen möchten. Das Ausstellungsprojekt entsteht in einem kollektiven Prozess, an dem Menschen mit und ohne Behinderung teilnehmen. Neben künstlerischen Arbeiten beinhaltet es auch die Ergebnisse aus dem Inklusionsseminar der Illustrationsklasse an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Im Ausstellungsraum werden Bereiche der Aktivität und der Erholung eingerichtet. In einem Atelierraum innerhalb der Ausstellung können Interessierte künstlerische Techniken und Materialien kennenlernen, ausprobieren und ihre Fertigkeiten verfeinern. Der Raum ist mit Arbeitsplätzen für unterschiedliche körperliche Bedürfnisse ausgestattet. Dieser gemeinschaftliche und öffentlich zugängliche Atelierraum soll dauerhaft in der GfZK fortbestehen.

—2023
—Leipzig
Verlag Marian Arnd
—Kulturamt der Stadt Leipzig, KdFS Projektstipendium, Lena Brüggemann, Vera Lauf, Elisabeth Pichler, Lars Rummel, Simone Vollenweider, Paul Ziolkowski

—Shop: Marian Arnd, Motto Berlin, PRO QM Berlin, MZIN Leipzig, Rotorbooks Leipzig

—Publikation erschienen im Verlag Marian Arnd UG. 1. Auflage (250 Exemplare), ISBN 978-3-948927-37-0
—Texte: Lena Brüggemann, Vera Lauf, Elisabeth Pichler, Lars Rummel, Paul Ziolkowski
—Konzept und Produktion: Paula Gehrmann und Simone Vollenweider
—Grafik-Design: Simone Vollenweider
—Fotografie: Paula Gehrmann

Release:
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
15.9.2023, 19 Uhr

In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Paula Gehrmann mit Situationen, Kontexten und Bedingungen, mit denen sie in Berührung kommt. In der Regel beginnt ihre Arbeit mit fotografischen Beobachtungen. Sie interessiert sich dafür, wie Räume entstehen. Aus industriellen Materialien wie Aluminium, MDF-Platten oder Plexiglas kreiert sie räumliche Strukturen, die den zweidimensionalen Bildraum erweitern. Die Strukturen dienen sowohl der Präsentation künstlerischer Arbeiten, sowie dazu Räume anders als gewohnt zu erleben und zu nutzen.
Die Publikation „DISPLAY 2022 – 2016“ gibt Einblicke in Paula Gehrmanns bewusst offene und auf Kooperation angelegte Arbeitsweise. Die darin vorgestellten Arbeiten und die Texte von Lena Brüggemann, Vera Lauf, Elisabeth Pichler, Lars Rummel und Paul Ziolkowski thematisieren das Verhältnis zwischen Kunst und Design, Kooperation und Assistenz und dem Handlungsspielraum künstlerischer und kuratorischer Rahmung.

—1. Oktober bis 20. November 2022
Rathausgalerie München
—Lena von Geyso und Bohdana Yaryna-Topilko (Kuration), Villa Stuck, Kulturreferat München

—„VARIABLE, 2022“
—40-teilige Installation, ortsspezifisch
—Gruppenausstellung in der Rathausgalerie Kunsthalle München
—Beteiligte Künstler:innen: Paula Gehrmann, Ksenia Hnylytska, Lada Na-konechna, Mykola Ridnyi, Yarema Malashchuk & Roman Himey, Daniil Revkovskiy & Andrey Rachinskiy und Iryna Kudria Kuratiert wird das Projekt von Bohdana Yaryna Topilko und Lena von Geyso.

Die Rathausgalerie Kunsthalle wird zu einem Raum der Produktion, der Präsentation und der Zusammenkunft, der sich stets verändert. Ein Ort entsteht, wo sich Kunstschaffende und Publikum begegnen; wo sich Künstler*innen, Initiativen und Institutionen aus München und der Ukraine austauschen. Der Titel „Ich finde keine Worte – Es gibt keinen Titel“ verweist auf die Offenheit der Prozesse und Momente der Sprachlosigkeit angesichts der aktuellen Situation. Das Projekt wird durch ein umfangreiches Programm mit Ausstellung, Workshops, Gesprächen, Rundgängen und Fachveranstaltungen in der Kunsthalle und an anderen Orten der Stadt begleitet. Dieses findet in deutscher, englischer, ukrainischer Sprache und deutscher Gebärdensprache statt. Kuratiert wird das Programm von Bohdana Yaryna Topilko und Lena von Geyso.

„VARIABLE, 2022“ ist eine minimalistische Skulpturengruppe, die von der Künstlerin entwickelt wurde und einen zentralen Ort innerhalb der Ausstellung „I Have No Words – There Is No Title“ bildet. Neben dem skulpturalen Moment führt „VARIABLE, 2022“ die Funktion eines Displays weiter, in dem es Fläche und Raum zur Präsentation bietet. Zum einen sind Gehrmanns modulare Architekturen Träger eigener fotografischer Arbeiten, die im Ausstellungsprozess entstehen, zum anderen sind sie eine Einladung zur Kooperation. Die 40 Halterungen und Bildplatten (Tafellack) werden über den Zeitraum der Ausstellung von Künstler*innen und Besucher*innen genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Netzwerke sichtbar zu machen oder entstehen zu lassen und gemeinsame Arbeitsergebnisse, Projekte und künstlerische Arbeiten dem Ausstellungsbesucher zugänglich zu machen.
„VARIABLE, 2022“ wird so zu einer Dokumentation des umfassenden Rahmenprogramms der Ausstellung und seinen Teilnehmer:innen. Als begehbare und beliebig wandelbare Installation auf die reine Form reduziert, produzieren sich durch das Auf- und Verdecken der rechteckigen Flächen auch immer wieder neue Ausschnitte des umliegenden Raumes.

—40 Halterungen, lackierter Stahl (grau DB702): 20 × Tisch und 20 × Bild, Sechskantschrauben, Muttern (beides Edelstahl), Unterlegscheiben
40 Füße (40 × 40 × 0,5 cm), 45 Vierkantrohre (20 × 20 mm): 15 St. L: 40 cm, 15 St. L: 80 cm, 15 St. L: 120 cm
40 Tafeln (Tischlerplatten), schwarzer Tafellack, je 20 Bohrungen (80 × 60 cm × 1,8 cm) Plexiglasplatten 60 × 40 × 0,3 cm
—Installation, modulares Display

„VARIABLE, 2022“ ist eine minimalistische Skulpturengruppe die ortsspezifisch von der Künstlerin installiert wird. Neben dem skulpturalem raumgreifenden Moment führt „VARIABLE, 2022“ die Funktion eines Displays weiter, in dem es scheinbar und praktisch Fläche und Raum zur Präsentation bietet. Zum einen sind Gehrmanns modulare Architekturen Träger eigener fotografischer Arbeiten, die oft im Ausstellungskontext entstehen, zum anderen sind sie auch eine Einladung zur Kooperation. Die 40 Halterungen und Bildplatten werden von ihr bewusst genutzt um Gespräche innerhalb der Installation und in Verbindung zur Umgebung entstehen zu lassen, ihnen Raum zu geben, Netzwerke sichtbar zu machen und Prozesse im Raum den Ausstellungsbesucher:innen zugänglich zu machen. „VARIABLE, 2022“ wird so zu einer Dokumentation des besuchten Kontexts und seinen Teilnehmer:innen. Als begehbare und beliebig wandelbare Installation auf die reine Form reduziert, produzieren sich durch das Auf- und Verdecken der rechteckigen Flächen auch immer wieder neue Ausschnitte des umliegenden Raumes.

—18. bis 23. Oktober 2022
Museum der Bildenden Künste Leipzig (MdbK)
DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Plane weiß, 2021)“ „DISPLAY (Sitz, 2022)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“
—Farbfolie pink, Edelstahlgitter (V2A-Draht 25,4 × 25,4 × 1,60 mm), MDF, Plexiglas
Kurzbeschreibung
—Interaktive Gruppenausstellung und architektonische Rahmung für Extended-Reality-Ausstellung DOK Neuland. Präsentation von neun XR-Arbeiten im Museum der Bildenden Künste Leipzig.

„THX 4 Nothing. Die Welt rast – und scheint trotz aller Rasanz stillzustehen. Warum ist kein Vorankommen, obwohl wir besser als je zuvor von den Tatsachen und ihren Zusammenhängen wissen? Nie war der Zugang zu Informationen so leicht wie heute, nie war die globale Gemeinschaft so sehr miteinander vernetzt. Aber was geschieht mit diesem Wissen? Eingefahrene Strukturen und festgefahrene Überzeugungen erschweren jegliches Neudenken. Altes, längst von den Realitäten Überholtes wird reproduziert, ob bewusst oder unbewusst. Besonders der Globale Norden ist informiert: Man empört sich über die Zustände und missbilligt sie. Man prüft, ob und wie sehr sie die eigene Person betreffen – und wendet sich dem Tagesgeschäft zu.
Wir wissen um die enormen Herausforderungen unserer Gegenwart, die Folgen des Klimawandels, die schwindende Biodiversität, die Ausbeutung der Natur, die Missachtung der Menschenrechte. Wir wissen von korrupten Systemen, wachsender Armut, Verfolgung und Flucht, vorgefertigten Geschlechterrollen, engen Vorstellungen von Körper, Sexualität und Identität, fehlenden Schutzräumen, von Freiheiten, die eigentlich Privilegien sind. Und wir kapitulieren vor den enormen Anforderungen, der Komplexität der Verhältnisse, der individuellen Verantwortung.
Denn wer sich nicht bewegt, macht zumindest nichts falsch, oder? Mit dem stetig wachsenden Berg an Aufgaben schwindet das Zutrauen in die eigene Wirkmächtigkeit. Aber was ist mit dem Anspruch auf Zukunft, auf Perspektiven für kommende Generationen? Zu Recht dürfen sie sagen: Danke für nichts!
Vielleicht muss das Wissen selbst sich verändern, um Perspektiven und Handlungsoptionen zu eröffnen? Immersive Medien sind Wissensvermittler einer besonderen Art. Sie werden durch den Körper erlebt und zugänglich. Ihre Informationen berühren und bewegen direkter, denn sie machen aus Zuschauenden Beteiligte. Die für unsere Ausstellung ausgewählten Arbeiten beleuchten vielschichtige Realitäten, die – auch wenn sie zunächst nicht die eigenen sein mögen – zu einer leiblich erfahrbaren Wirklichkeit werden. Dort finden sich nicht nur Leid, Trauer und Resignation, sondern auch Geschwisterlichkeit, Mitgefühl und Hoffnung.“

Lars Rummel, Leipzig 2022

—8. Oktober 2022 bis 5. Februar 2023
Galerie für Zeitgenössische Galerie Leipzig (GfZK)
—Bündnis Colonial Memory, Daniel Adlmüller, Katharina Oguntoye, Mnyaka Sururu Mboro, Tania Kolbe, Nguyễn Ngọc Cẩm Tiên, Cheyenne, Khaled Al Saadi

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Vermittlung, 2022)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“
—Ein Projekt von Colonial Memory, in Kooperation mit der GfZK und dem Dachverband sächsischer Migrant:innenorganisationen e.V. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Leipzig, im Rahmen des Themenjahres „STIGA 1897“.

Auf der „Deutsch-Ostafrikanischen Ausstellung“ (DOAA) im Jahr 1897, anlässlich der „Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung“ (STIGA), wurden in Leipzig 47 Ostafrikaner:innen zur Schau gestellt. Die Herabsetzung und Rassifizierung Schwarzer Menschen waren bewusste Strategien zur Legitimation der Kolonialmacht. Das Bündnis Colonial Memory: ReTelling DOAA hat sich aus Vertreter:innen der ISD Leipzig, des Kollektivs diversif, der AG Leipzig Postkolonial sowie Einzelpersonen gebildet, um die kritische Aufarbeitung der kolonialen Aspekte der STIGA voranzutreiben und um nicht-weiße Perspektiven zu schaffen.
Die gleichnamige Ausstellung beinhaltet historische Hintergrundinformationen, theoretische Inhalte, künstlerische Interventionen sowie Workshops und lädt die Besucher:innen ein, sich mit der kolonialen Geschichte Leipzigs auseinanderzusetzen.

—Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
—Uwe Fischer, Tania Kolbe und Lena Seik (GfZK)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“
—PU-Verbundschaum (1 St. 50 × 7 × 50 cm, 4 St. 25 × 7 × 25 cm, 1 St. 50 × 5 × 50 cm, 4 St. 25 × 5 × 25 cm), Matten PVC lila mit Edelstahl- rundösen (2 St. 200 × 50 cm, 2 St. 100 × 50 cm, 2 St. 25 × 50 cm, 4 St. 25 × 25 cm), 2 Rollbretter MDF 25 mm gefräst (je Rollensatz 4 Lenkrollen blau mit Feststeller 200 mm, Elastik), Kuben MDF 16 mm, verleimt und gefräst, einseitig offen (10 St. 25 × 25 × 25 cm, 5 St. 25 × 25 × 50 cm, je 1 St. 50 × 50 cm, 25 × 25 × 100 cm und 25 × 50 × 100 cm), 3 Elemente Plexiglas 3 mm, geformt (je 46 × 23 × 23 cm), MDF

Modulares Möbel Kunstvermittlung, Auftragsarbeit Mai 2022 (permanent)
TEXT

—26. bis 31. Oktober 2021
Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)
DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Plane weiß, 2021)“, „DISPLAY (Plane, 2021)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“
—Drehsitz rot, MDF
—Interaktive Gruppenausstellung, architektonische Rahmung

„Im Rahmen des DOK Leipzig 2021 beschäftigt sich eine Extended-Reality-Ausstellung im Museum der bildenden Künste unter dem Titel „Chaos is a Condition“ mit neuen digitalen Erlebnisräumen und virtuellen Realitäten. Das Format DOK Neuland geht damit in die siebte Runde und präsentiert in diesem Jahr zehn XR-Arbeiten, die sich mit den Folgen der Klimakrise, Digitalisierung und Pandemie auseinandersetzen. Es besteht außerdem erstmals die Möglichkeit, die VR-Erfahrungen online von zu Hause aus zu erleben.
Immer wieder finden die digitalen Erlebnisräume der XR-Arbeiten ihre Übersetzung ins Hier und Jetzt. Zusammen mit der Künstlerin Paula Gehrmann entstehen dabei Pfade, die den Besucherinnen und Besuchern zur Orientierung im Raum, aber eben auch durch die eigene Gedankenwelt dienen. Wie etwa ein schmaler Tunnel aus alten Bauplanen, durch den die Besucherinnen und Besucher zum Auftakt in die Ausstellung geleitet werden und sie damit dem Chaos-Thema sogleich ausgesetzt sind, einer Beklemmung und Ungewissheit, was wohl auf sie zukommen wird.

Mitten in einer globalen Pandemie bricht die Illusion von Kontrolle und Ordnung auseinander. Darunter wird das Chaos sichtbar, wie eine kollektive schmerzende Wunde. Sehnsucht kommt auf: nach Heilung, nach Übersicht, nach gelenkten und gesicherten Bahnen. Aber hat es die je gegeben? War die Welt einmal nicht im Umbruch? Sind unsere Leben nicht immer schon Spielball der Umstände gewesen? Aber vielleicht kommt zu viel zusammen: wachsende Ungleichheit und allumfassender Kapitalismus, das fragwürdige Gewicht der Dominanzgesellschaft und die zur Positionsbestimmung gezwungene ewig neutrale Mitte, die Verlagerung von Lebensrealitäten ins Digitale, die postfaktische, unklaren Agenden folgende Wissensbildung. Und die Klimakrise, die dem ganzen ohnehin ein Ende setzen kann. Dabei sind die Kraftressourcen, mit denen man die chaotischen Zustände auf ein annehmbares Maß bringt, sehr individuell. Manchem Zugriff entziehen sie sich durch Komplexität, mancher Kontrolle durch Unberechenbarkeit. Warum es sich also nicht leichter machen und das Chaos als den Normalfall akzeptieren?

Chaos ist nicht nur ein Zustand, sondern auch Bedingung, ein Stadium der Latenz. Das heißt, dass daraus etwas, wenn nicht sogar etwas Besseres werden kann. Jede Dystopie hat hier die Chance, sich zur Utopie aufzuschwingen. Jede Erschöpfung lässt sich mit neuer kreativer Energie aufladen, abgerissene Verbindungen und unterbrochene Resonanzen bleiben reparabel. Denn wo das Ungewisse herrscht, ist auch die Transformation jederzeit möglich. Und was wüssten wir ohne das Chaos von den Schönheiten und Bequemlichkeiten der Ordnung? Diesen Übergangsmomenten widmet sich unsere Ausstellung. Die ausgewählten Arbeiten schaffen digitale Erlebnisräume für Unbekanntes und Ungeplantes. Sie zeigen alternative Strategien, der Welt zu begegnen, ohne die realen Zustände zu verneinen. Das Chaos anzunehmen, öffnet Wege in andere Welten: mit mehr Fantasie, Intuition, Spiritualität und Gelassenheit, die zu einem Mehr an Gemeinschaft führen können. Versuchen wir nicht, das Chaos zu bändigen, sondern stellen wir uns vor, was es ermöglicht: no chaos, no change! Aber wie sich orientieren in einer Ausstellung über ungeordnete Verhältnisse? Zusammen mit der Künstlerin Paula Gehrmann haben wir eine Szenografie entwickelt, die auch den Ausstellungsraum zum Erfahrungsort macht, in dem wir unsere Beziehung zum Chaos überprüfen können. Der Eintritt ist kostenlos.“

—“DISPLAY blank, 2019”, „DISPLAY (Rollbrett, 2019)“, „OKW Archiv 2019 bis 2020“, A4 SW-Laserdruck (Auszug „OKW-Archiv 2019 bis 2020“), Malmittel, MDF

Kurzfristige Installation einer mobilen Werkstatt zur Präsentation und Workshop für die Publikation „OKW Archiv 2019 bis 2020“, Im Rahmen des EUCREA Summit „Sind wir soweit?“

—28. März 2021 bis 30. Oktober 2022
—Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW), Johanna Bölke, Tania Kolbe und Lena Seik (GfZK), Hanna Thuma

—„DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Rollbrett, 2019)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“
—Malmittel, MDF, Papier und Pappe, Ton
—Barrierearme Arbeitsplätze
—Mitwirkende OKW: Thomas Bramer, Nadine Richter, Janet Schöne, Immanuel Suckert, Franziska Wittig

Rund um den 5. Mai 2021, dem Internationalen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, fanden in Leipzig Aktionstage zu Inklusion und Gleichstellung statt. Im Rahmen dessen besuchte die OKW die GfZK in der Ausstellung Vom Haben und Teilen – Wem gehört die Sammlung? und hinterließ künstlerische Kommentare zu einzelnen Werken.

Die Offene Kunst·Werkstatt der Lebenshilfe Leipzig besuchte die Galerie für Zeitgenössische Kunst.
Die Galerie für Zeitgenössische Kunst benutzt die Kurzform: GfZK.
Die Offene Kunst·Werkstatt benutzt die Kurzform: OKW.
Die OKW ist eine Arbeits-Gruppe.
In der OKW kann man Kunst machen.
Es geht um das Erleben und die Arbeit mit der Kunst.

Die GfZK sammelt seit vielen Jahren Kunstwerke von verschiedenen Künstlern und Künstlerinnen.
Die Ausstellung zeigt Kunstwerke aus der Sammlung.
Zum Beispiel
– Malerei
– Filme.
Die Ausstellung heißt Vom Haben und Teilen – Wem gehört die Sammlung?

Lena Seik, Johanna Bölke und Tania Kolbe von der GfZK zeigen der OKW die Ausstellung.
Die OKW hat die GfZK zweimal besucht.
Die OKW hat bei den Kunstwerken gemalt, geknetet und zeichnet.
Es war etwas Besonderes in den Ausstellungsräumen zu arbeiten.
Eine Künstlerin hat der Gruppe dabei geholfen.
Die Künstlerin heißt Paula Gehrmann.
Es sind Bilder und Figuren entstanden.
Dies alles bleibt in der Ausstellung.
Die Besucher und Besucherinnen können die Bilder in der Ausstellung sehen.

—Februar 2021

—„DISPLAY silber, 2019“, HDF, Lochplatte, MDF, Sperrholz
—Möbel

— 3. bis 31. Oktober 2020
— Galerie Eigenheim Berlin
— EMOP Berlin, Gabriele Stötzer

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY (Kubus, 2019)”
—„HEFT“, 2019 bis 2020 (1 + AP)
— Plexiglas, MDF, Karton farbig

— Ausstellungsprojekt mit Gabriele Stötzer

Gabriele Stötzer ist eine der beeindruckendsten Künstlerinnen unserer deutsch-deutschen Gegenwart. Ihre multimediale, interdisziplinäre Arbeitsweise, darunter Malerei, Fotografie, Film, Performance und Mode, Fotobücher und vor allem das Schreiben, widersetzte sich den unterdrückenden Machtverhältnissen der DDR Diktatur, lehnt sich auf gegen das Patriarchat und erforscht körperliche wie kollektive Zustände und ist so Zeugnis eines unermüdlichen Prozesses des Hinterfragens der eigenen wie gesellschaftlichen Situation. Anlässlich des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) organisierte EIGENHEIM Weimar/Berlin zusammen mit den beiden Künstlerinnen Paula Gehrmann & Gabriele Stötzer die Ausstellung Werk und Fortsetzung. Paula Gehrmann entwickelte bereits 2019, ausgehend von ihrer eigenen künstlerischen Praxis, eine Rauminstallationen, für das Ausstellungs-, Forschungs- und Vermittlungsprojekt in drei Teilen Bewußtes Unvermögen – Das Archiv Gabriele Stötzer, in der GfzK Leipzig. Bewußtes Unvermögen – Das Archiv Gabriele Stötzer war ein begehbares Archiv, welches die künstlerische Praxis der Künstlerin im Kontext der DDR in den 1980er Jahren aufzeigte und zu einer aktiven Auseinandersetzung damit einlud.
Die Ausstellung Werk & Fortsetzung zeigt nun eine Auswahl von fotografischen wie filmischen Arbeiten Stötzers aus den 80iger Jahren und stellt diese neuen, auf der damaligen künstlerischen Praxis aufbauenden, Werkserien gegenüber. So hat Stötzer, während Ihres diesjährigen Künstlerinnen Residenz der Cordts Art Foundation in Schwanenwerder, die Fotoserien Abwicklung von 1982 neu interpretiert, ihre historischen Fotografien zur Grundlage neuer zeichnerischer Übermalungen verwendet, und mit der Arbeit Verbrecherfotos eine umfangreiche neue Arbeit begonnen, welche sich an die Bildästhetik von Portraits aus Stasi Akten oder Polizeiabbildungen anlehnt. Über dies hinaus sind eine Vielzahl historischer Werkgruppen für die Ausstellung zusammengestellt worden.

Diese aktuellen wie historischen Werkgruppen gehen mit der, durch eine Fotografie der Gegenwart und raumgreifenden Interventionen zwischen Skulptur und funktionalem Display bestimmten, künstlerischen Praxis von Paula Gehrmann einen Dialog ein. Die reduzierten Aluminium-Holz und Glaskonstruktionen werden im erweiterten Sinne einer „Assistenz“ in-situ durch die Künstlerin eingesetzt und bilden eigene künstlerische und begehbare Räume. Auch für Werk und Fortsetzung konzipiert Gehrmann eine ganz individuelle Rahmung und geht auf die einzelnen Werkgruppen Stötzers ein, trägt, schützt, und befragt sie, lässt uns in besonderer Weise an die Arbeiten Stötzers herantreten. Eine Unmittelbarkeit beschreibt auch das fotografische Werks Gehrmanns. Einen direkten Einblick in das private Leben und die künstlerische Praxis der Künstlerin ermöglichen uns ihre umfangreichen und bildgewaltigen, dokumentarisch angelegten Fototagebüchern. Gezeigt wird ein Auszug Ihres Archivs 2019 bis 2020. In Form der Fototagebücher wurden auch die Besuche, die in Vorbereitung auf die letzten Ausstellungen in Leipzig unternommen wurden, festgehalten und auf diese Weise der Zusammenarbeit der beiden Künstlerinnen ein Denkmal der Gegenwart gesetzt.

—27. bis 31. Oktober 2020
—Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)
—DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)

—„RESONATING schwarz, 2016“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Malerei, 2020)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)”
—MDF, Pappe, SW-Laserdruck

—Interaktive Gruppenausstellung, architektonische Rahmung
27. bis 31. Oktober 2020

“Resonating Spaces“ lautet der Titel der 6. Extended-Reality-Ausstellung (XR), die im Rahmen von DOK Leipzig vom 27. bis 31. Oktober erfahrbar wird. Neun Arbeiten werden ausgestellt, darunter sieben VR-Erfahrungen, ein 360°-Film und eine Soundinstallation.
Der Titel „Resonating Spaces“ bezieht sich auf die Resonanz-Theorie des Soziologen Hartmut Rosa. Diese verfolgt die Vorstellung, dass die zunehmende Geschwindigkeit des Lebens seit dem 18. Jahrhundert und die Erweiterung der Weltreichweite durch digitales Leben zu einer entfremdeten Welterfahrung geführt haben. Das Bedürfnis nach resonanten, wechselseitig wirkenden Beziehungen aber werde nicht gestillt.
Die ausgewählten Arbeiten beschäftigen sich mit dem Verhältnis von offenen und geschlossenen Systemen, mit gesellschaftlichen Zugängen und Ausschluss. Sie konfrontieren das Publikum mit Safespaces, (digitalen) Netzwerken, der Wiederverbindung zur Natur und erlauben Einblicke in Mikrokosmen.
Zusammen mit der Künstlerin Paula Gehrmann entstand eine Szenografie, die Fuß- und Gedankenpfade für die Ausstellungsbegehung vorschlägt und einen Kompass zur physischen Verortung anbietet. Die raum- und schutzgebenden Architekturen der Künstlerin tragen von der Künstlerin produzierte abstrakte „Malereien“, die an Versatzstücke von Graffiti und Plakatierung erinnern. Es zeichnet sich die Idee eines öffentlichem Raumes voller Spuren von dem einfachen Wunsch miteinander zu kommunizieren und in Kontakt zu treten.

Die Künstler*innen und ihre Werke: Krzysztof Garbaczewski , Locus Solus, Extended Reality, Polen 2018 | Natalia Cabrera, Hypha, Extended Reality, Chile 2020 | Montague FitzGerald, Gimme One, Extended Reality, UK 2020 | Marcel Karnapke & Mika Johnson ,Ilios, Extended Reality, Deutschland/Tschechische Republik 2020 | Bettina Katja Lange & Uwe Brunner & Joan Soler-Adillon, The Smallest of Worlds – A Social Landscape of Collected Privacy, Extended Reality, Österreich/Deutschland/Spanien 2020 | Anna Mauersberger & Niki Smit, The Shape of Us, Extended Reality, Deutschland/Niederlande 2020 | Karl Russell, Der Dröhner, Extended Reality, Deutschland 2020 | Fabito Rychter & Amir Admoni, Gravity VR, Extended Reality, Brasilien/Peru 2020 | Anna West & David Callanan, To Miss the Ending, Extended Reality, UK 2020

— 18. September bis 4. Oktober 2020
— HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst Leipzig
— EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e. V. (OKW)

—„DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Rollbrett, 2019)“
—„DISPLAY (Kubus, 2019)“
—„OKW Archiv 2019–2020“ (Publikation, 2020)

— Gruppenausstellung, Präsentation „OKW Archiv 2019 bis 2020“, Konzept und Kuration (mit Katrina Blach und Paul Ziolkowski)

Die OKW – Offene Kunstwerkstatt ist eine inklusive Künstler(innen)gruppe, die seit mehreren Jahren innerhalb der Lebenshilfe Leipzig e.V. aktiv ist. Im Rahmen eines Modellprojektes von EUCREA e.V. konnte die OKW regelmäßig in der Kunstvermittlungswerkstatt der HALLE 14 arbeiten und sich entfalten.

Für die Abschlusspräsentation zeigte die Gruppe Solo-Arbeiten der beteiligten Künstler:innen. Außerdem war eine Installation aus barrierearmen Ateliermöbeln zu sehen, die die Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann für die Kunstvermittlung der HALLE 14 geschaffen hat. In der Installation war das Archiv der OKW zu finden, das die Aktivitäten der Gruppe in den Jahren 2019 und 2020 in Aktenordnern zeigt. Dazu zählen zahlreiche Fotografien, die mitunter übermalt und überzeichnet sind. Sie sind nicht nur schön, sondern erlauben auch eine sehr direkte Form der Kommunikation jenseits der gesprochenen und geschriebenen Sprache. Die Fotografien erlaubten es, die Erfahrungen und Sichtweisen mit den Ausstellungsgästen zu teilen.

 

— Mai 2020 bis Juni 2022
—Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
—Vermittlungsteam GfZK, Franciska Zólyom

—Schutzvorrichtung im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen im Eingangsbereich Alt- und Neubau

Die Künstlerin nutzt kurzfristige Handlungsspielräume um das Sprechen und die Teilhabe am Diskurs und die Um- und Neuauslegungen von Verhältnissen auch für den Betrachter zu ermöglichen.
Das modulare System ist Skulptur und Präsentationsmodul zugleich. Im erweiterten Sinne einer „Assistenz“ wird die Struktur für die GfZK im Zusammenhang mit den aktuellen Gesundheitsvorkehrungen nun als Schutzschicht eingesetzt.

—2020
—Offene Kunstwerkstatt Lebenshilfe Leipzig e. V. (OKW), Katrina Blach, Simone Vollenweider, HALLE 14 e.V. Leipzig, EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V., Nina Stoffers

—Archivordner für die Offene Kunstwerkstatt 2019 – 2020
—Selbstauflage, Edition 30
—Konzeption und Umsetzung: Katrina Blach, Paula Gehrmann, Paul Ziolkowski

Die Offene Kunst·Werkstatt ist ein inklusiver Ort.
Inklusion bedeutet die Idee von einem barrierearmen Leben und Arbeiten.
Kunst kann Barrieren aufzeigen.
Es gibt viele Barrieren, auch beim Kunst·Machen.

Dieses Buch ist das Archiv der OKW.
Ein Archiv ist eine Sammlung von Erinnerungen.
Das OKW-Archiv ist ein Buch mit Fotos und Texten.
Die OKW zeigt mit dem Archiv was in den letzten zwei Jahren passiert ist.
Ein:e Künstler:in die nicht sprechen kann zeigt so ihre Arbeit.
Das Buch kann eine Anleitung zum Kunst·Machen sein.
Man kann es zum Arbeiten verwenden.

Das Buch hat eine Ordnung.
Es gibt orangene Umschläge für verschiedene Themen:

Impressum Hier steht wer dieses Buch gemacht hat.
Einzel·Arbeit zeigt Zeichnungen und Malerei von den 10 OKW-Mitgliedern.
Kooperation zeigt wie Künstler:innen in der OKW zusammenarbeiten.
Ausstellung stellt verschiedene Orte vor an denen die OKW ihre Arbeit zeigt.
Berichte sammelt Texte über die Arbeit der Kunst·Werkstatt.
Werkstatt erklärt durch Bilder wie in der Werkstatt gearbeitet wird.
Recherche sammelt Texte zu den Themen Werkstatt, Inklusion und Kunst.

Eine eigene Hülle schützt das Buch.
Die Griffe erleichtern das Tragen.
Das Buch darf verändert werden.

—Oktober 2019
—HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst Leipzig
—Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW), HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst, EUCREA e.V.

—15 Rollbretter mit Griff (MDF 22mm)
—Rote Lenkrollen mit Feststeller und Kugellager, Durchmesser von 125 mm
Gesamthöhe: 155 mm, Radbreite: 32 mm, Traglast/Rad: 200 Kg
Maße: 2× 200 × 50 cm, 3× 100 × 150 cm, 6× 100 × 50 cm, 2× 50 × 50 cm, 2× 25 × 50 cm

—Barrierefreie Dauerinstallation für die Kunstvermittlungsräume HALLE 14 im Rahmen von dem Projekt „Connect“ von EUCREA e.V.

Die Künstlerin Paula Gehrmann fotografiert und baut Räume.
Sie arbeitet seit vielen Jahren mit der Offenen Kunstwerkstatt zusammen.
Sie macht dass die Kunst von Menschen mit Behinderung gesehen werden kann.
Sie beschäftigt sich damit was Hilfe ist.

—16. November bis 13. Dezember 2019
—PLATFORM München
—Christian Landspersky, Ilana Weinreich (kuratorische Assistenz)

—“DISPLAY silber, 2019”, Kabelbinder schwarz, MDF 12 mm
—Gruppenausstellung, Konzept und Kuration

Die PLATFORM Open Studios werden 2019 von der Ausstellung KOMPLIZEN begleitet, mit der das Atelierhaus stolz sein bereits 10-jähriges Bestehen zelebriert.
Kuratiert und inszeniert wird KOMPLIZEN durch die Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann. Es handelt sich dabei um keine Gruppenausstellung im herkömmlichen Sinn, sondern um eine Ausstellung ÜBER diese lose Gruppe von Kunstschaffenden. Gehrmann schafft für die PLATFORM eine Installation, mit der das diverse Profil und die vielseitigen Herangehensweisen künstlerischen Schaffens an diesem Ort auch für Besucher:innen greifbar werden können.
Ein variables Displaysystem, lässt in der Halle der PLATFORM 14 Module entstehen, die den Hintergrund für die künstlerischen Arbeiten bilden. Die Künstler:innen der PLATFORM sind angeregt, die Architekturen direkt zu bespielen und entwickeln teilweise ihre Arbeiten konkret für diesen Moment. Für die Tage vor der Eröffnung wird die Halle zu dem Gemeinschaftsraum, den die PLATFORM für Gehrmann repräsentiert. Diese Atelier- und ab und an auch Arbeitsgemeinschaft kultiviert ein Miteinander, das Freiraum und Toleranz ermöglicht und für die Gastkünstlerin eine Komplizenschaft im positiven Sinne bedeutet.

PLATFORM-Künstler:innen: Astrid Ackermann, Jovana Banjac, Vinicio Bastidas, Annegret Bleisteiner, Klaus Dietl, Kira Fritsch, Stefanie Gerstmayr, Raik Gupin, Ute Heim, Annegret Hoch, Marile Holzner, Anneke Marie Huhn, Monika Humm, Alina Kalashnikova, Jessica Kallage-Götze, Siyoung Kim, Brigitta Maria Lankowitz, Studio David Lehmann, Phoebe Lesch, Patricia Lincke, Silke Markefka, Marc Melchior, Edie Monetti, Stephanie Movall, Stephanie Müller, Carmen Nöhbauer, Jonas von Ostrowski, Ivan Paskalev, Silvia Schreiber, Pavel Sinev, Duncan Swann, Gülcan Turna, Stefanie Unruh, Nikolai Vogel, Jess Walter, Johannes Tassilo Walter, Christian Weiß

—5. Oktober bis 10. November 2019
—Kunstraum D21 Leipzig
—Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW), Simone Vollenweider

—„DISPLAY (Rollbrett, 2019)“, „DISPLAY (Latex, 2019)“
—Gruppenausstellung, Konzept und Kuration (mit Katrina Blach und Paul Ziolkowski)

In unserer Ausstellung geht es um das Kunst Machen in einer Werkstatt.
Normalerweise muss bei der Arbeit alles schnell und nützlich sein.
Dafür bedarf jeder Mensch einer Unterstützung.
Mal mehr und mal weniger.
Mit WerkstattKunst beschreiben wir deshalb eine Werkstatt in der jeder Mensch etwas bewirkt.
Die Offene Kunstwerkstatt ist ein gutes Beispiel:
Diese Werkstatt ist ein Ort um von einander zu lernen und zu zeigen wer man ist.
Hier kann man andere Künstler und Künstlerinnen treffen und gemeinsam arbeiten.
Mit der künstlerischen Arbeit kann man etwas sagen, auch wenn man nicht sprechen kann.
Kunst als ein Raum ohne Barriere!

—29. Oktober bis 2. November 2019
—Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)
—DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)

—„DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Rollbrett, 2019)“„DISPLAY (Lamellen blau, 2018)“, „DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Latex, 2019)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“, Drehsitz rot, MDF, Plexiglas
—Interaktive Gruppenausstellung, architektonische Rahmung

Die Fünfte Ausgabe von DOK Neuland präsentiert in diesem Jahr VR-Experiences und interaktive Arbeiten unter dem Titel „Welcome to the Real World“. Die Erfahrungsräume der zwölf New-Media-Arbeiten aus Ländern wie Kenia, Taiwan oder Israel, eröffnen in diesem Jahr Begegnungen mit weniger präsenten Narrativen und Erzählungen abseits der Perspektive der Mehrheitsgesellschaft.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die wahre Welt – the Real World – gibt es nicht. Was darunter gefasst wird, ist ein großes und verzweigtes, sogar widersprüchliches System aus Perspektiven und Lebensrealitäten. So gesehen, gehört die Wahrheit immer dem, der auch die Wirklichkeit definiert, in der sie Geltung hat. In den bei DOK Neuland 2019 ausgestellten Arbeiten geht es um Wahrheit und Wirklichkeit, aber eben auch um ihre Geltungsgrenzen. Sie verlaufen zwischen Nationen, Weltorten, Hautfarben, Zeiten, Konfessionen …
Die Ausstellung ist zugleich eine Rauminstallation der Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann. Gehrmann leitet ihre immer wieder neuen Installationen aus der Begegnung mit Orten und Kontexten ab. Daraus entsteht ein jeweils eigener künstlerischer und begehbarer Moment, die reduzierten Konstruktionen bewegen sich zwischen funktionalem Objekt, räumlicher Rahmung und Skulptur. Im Fall von DOK Neuland 2019 formt das wunderbar hybride Gebilde von Paula Gehrmann Erlebnislandschaften, die eine wichtige Vermittlungsinstanz zwischen der VR-Seherfahrung und der physischen Erkundung des Ausstellungsraumes bilden.
Ihre neuen Latex-Arbeiten agieren als architektonische Module und damit als Erweiterung der Skulptur DISPLAY. Die „Sheets“ schaffen transluzente Flächen und Räume. Sie sensibilisieren die Betrachter:innen mit einer Assoziation von Berührung und Beziehung.

—26. September 2019 bis 14. Januar 2020 (permanent)
—FigurenSpielSammlung villa p. Puppentheater Magdeburg
—Bauhaus Dessau, Miriam Locker (Kuration), Johanne Ritter

—„DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Kubus gelb grau rot, 2019)“, „DISPLAY (Paravent grau, 2019)“, „DISPLAY (Säule gelb, 2019)“, „DISPLAY (Treppen grau rot schwarz, 2019)“, MDF, Plexiglas, Textildruck
—Architektonische Rahmung für die Sonderausstellung

Das Puppentheater Magdeburg widmet Paul Klee eine Sonderausstellung. Herzstück sind fünf Puppen, die Klee zwischen 1916 und 1925 für seinen Sohn geschaffen hat. Die Ausstellungsräume wurden von der Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann gestaltet. Die Architektur bleiben dem Theater als Dauernutzung erhalten und werden Je nach Bedarf und Kontext umgenutzt.
Paul Klee, einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Moderne, hat zwischen 1916 und 1925 für seinen Sohn Felix Handpuppen gefertigt. Ausgehend von diesen Arbeiten befasst sich die Ausstellung „Die Puppe wird frühstücken.“ mit der besonderen Vielschichtigkeit, dem Humor, der Poesie und der Kindlichkeit in den Arbeiten des Ausnahmekünstlers. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wird auf dem Wirken Paul Klee’s am Bauhaus in Weimar und Dessau liegen.
Das Puppentheater Magdeburg widmet Paul Klee eine Sonderausstellung. Herzstück sind fünf Puppen, die Klee zwischen 1916 und 1925 für seinen Sohn geschaffen hat. Die Ausstellungsräume wurden von der Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann gestaltet. Die Architektur bleiben dem Theater als Dauernutzung erhalten und werden je nach Bedarf und Kontext umgenutzt. Paul Klee, einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Moderne, hat zwischen 1916 und 1925 für seinen Sohn Felix Handpuppen gefertigt. Ausgehend von diesen Arbeiten befasst sich die Ausstellung „Die Puppe wird frühstücken.“ mit der besonderen Vielschichtigkeit, dem Humor, der Poesie und der Kindlichkeit in den Arbeiten des Ausnahmekünstlers. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wird auf dem Wirken Paul Klee’s am Bauhaus in Weimar und Dessau liegen. 2019 feiert das BAUHAUS, die berühmte Kunstschule der Moderne, seinen 100-sten Geburtstag. Das Puppentheater beteiligt sich an den Feierlichkeiten mit der Sonderausstellung DIE PUPPE WIRD FRÜHSTÜCKEN. Diese widmet sich einem Künstler, der zehn Jahre lang als Lehrer und Meister das BAUHAUS entscheidend mitprägte: Paul Klee. Eine besondere Stellung in seinem Werk nehmen 50 Handpuppen ein, die Klee zwischen 1916 und 1925 aus solch originellen Materialien wie Rindsknochen oder Steckdosen für seinen Sohn Felix geschaffen hat. „In den Puppen treffen eine verfeinerte künstlerische Fantasie und die Unmittelbarkeit kindlicher Spielfreude zusammen. Die Puppen sind private Bastelarbeiten und stehen im Zusammenhang von Klees komplexem Werk und seinem hochreflektierten Denken“, schreibt die Kunsthistorikerin Christine Hopfengart. Von den 50 Puppen sind 30 erhalten geblieben. Sie sind Teil des Nachlasses, den die Familie Klee dem Zentrum Paul Klee in Bern übergeben hat. Breitohrclown und Co. machen nun ab September in Magdeburg Station und bilden die Herzstücke einer Ausstellung, die sowohl weitere Arbeiten Klees als auch andere Puppen aus den 1920ern zeigt und sich mit Klees Zeit als Lehrmeister am Bauhaus auseinandersetzt. Für DIE PUPPE WIRD FRÜHSTÜCKEN hat die Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann einen Bühnenraum entworfen.

—9. März 2019 bis 15. März 2020
—Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK)
—Vera Lauf (Kuration), Ullrike Milde, Luise Thieme (Kuration), Gabriele Stötzer,
Leila Tabassomi

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY (Plexi, 2017)“, „DISPLAY (Plexi, 2019)“, „DISPLAY (Kubus, 2019)“, „DISPLAY (Semi Circle braun, 2019)“, „DISPLAY (Semi Circle schwarz, 2019)“, HDF, MDF, Plexiglas
—3-teilige Ausstellungsreihe mitGabriele Stötzer 2019 bis 2020

Bewußtes Unvermögen – Das Archiv Gabriele Stötzer zeigt die künstlerische Praxis Stötzers im Kontext der DDR in den 1980er Jahren. Die Künstlerin selbst hat umfangreiches dokumentarisches Material gesammelt, das ihre zumeist kollektive Praxis in Künstlerinnen-Gruppen oder mit Protagonist*innen einer Kulturszene, die sich in Abgrenzung zur offiziellen Kulturpolitik der DDR herausbildet, in den gesellschaftlichen Zusammenhang einbettet.
In der GfZK ist für den Zeitraum von einem Jahr ein begehbares Archiv installiert. Das Archiv Stötzer ist als ein Ausstellungs-, Forschungs- und Vermittlungsraum angelegt. Verschiedene gesellschaftliche Akteure sind eingeladen, die unterschiedlichen Aspekte des Archivs zu erkunden und die Bedeutung der Tätigkeit Stötzers für die Gegenwart zu diskutieren. Das Archiv wandelt sich und eröffnet fortlaufend neue Perspektiven auf die Gestaltung von sozialen und künstlerischen Handlungsräumen in der jüngeren Vergangenheit wie auch in der aktuellen Gegenwart. Der Titel Bewußtes Unvermögen – ein Zitat Stötzers – verweist dabei auf die strategische Unterwanderung von gesellschaftlichen und künstlerischen Normen.
Die Künstlerin Paula Gehrmann entwickelt für das Archiv Stötzer, ausgehend von ihrer eigenen künstlerischen Praxis Rauminstallationen, die sowohl das Wirken Stötzers als auch die Konzeption des Archivs kommentieren und erweitern. Die Auswahl des gezeigten Materials verändert sich in drei großen Schritten. Der jeweilige Fokus nimmt Bezug zu den parallel laufenden Wechselausstellungen im Neubau der GfZK.

—12. Oktober bis 10. November 2018
—Fotograf Gallery Prag
—Fotograf Festival #12 „Non-Work: Occupied by Leisure Time“, Lena von Geyso (Kuration), Goethe Institut Prag, Elisabeth Pichler (Kuration)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „DISPLAY (Teppich silber, 2018)“, „Out of 28, 2018“ (20 Fotobücher, C-Print 21 × 29,7 cm, Ringbindung silber, je Auflage 1 + AP) MDF, Plexiglas —Gruppenausstellung
—Künstler:innen: Manja Ebert, Jens Klein, Lebohang Kganye, Clarissa Thieme, What Remains Gallery

Vor dem Hintergrund einer ständigen Forderung nach stetigem Wachstum, Innovation und Originalität thematisiert „Re*creation“ die doppelte Bedeutung von „Re-creation“ als „Recovery“ und „Create Anew“; Reflexion über das Verhältnis von Produktion und Freizeit.

Die Künstler der Ausstellung Re*creation eignen sich vorhandene Bilder an. Das fragliche Material stammt aus Bereichen, die wir normalerweise dem Privaten zuordnen. Es wurde von seinem ursprünglichen Kontext gelöst, verändert, kommentiert und sowohl zeitlich als auch räumlich transformiert. Diese Rekontextualisierung der Bilder offenbart neben dem Individuum eine gesellschaftliche Relevanz.
Die Mittel fordern das Verhältnis zwischen privat und öffentlich heraus, kehren Original und Reproduktion um, reflektieren Normen und Instrumentalisierung und spielen mit Kontrolle und Selbstbestimmung; Verlagerung des Fokus von der Bildproduktion auf die Distribution, Rezeption und Interpretation von Bildern.
Von Juni bis Juli 2018 war Paula Gehrmann Teil des Residency-Programms der MeetFactory in Prag. Für diese Ausstellung finden wir eine Auswahl aus den fotografischen Tagebüchern der Künstlerin ihrer 28 Tage in dieser Stadt, eingebettet in architektonische Interventionen – eine Einladung zur Erholung.

—Oktober bis 03. November 2018
—Leipzig, Nikolaistrasse
—DOK Neuland Festival Leipzig, Lars Rummel (Kuration), Marie Hinkelmann (Kuration)

—„DISPLAY black, 2016”, „DISPLAY (Lamellen Blau, 2018)“, Drehsitz grün, MDF, MDF gefärbt, Plexiglas
—Installation für DOK Neuland Festival „Demand the Impossible!“, Interaktive Gruppenausstellung

Im Rahmen von DOK Neuland präsentieren wir auf der DOK Leipzig 2018 zum vierten Mal in Folge aktuelle Trends im Bereich der interaktiven audiovisuellen Gestaltung. Die Ausstellung demonstriert das volle Potenzial des virtuellen Bereichs und ermöglicht es dem Betrachter, in vollständig realisierte, immersive Erzählwelten zu schlüpfen.
Nachdem die Ausstellung im vergangenen Jahr in einem ehemaligen Laden mitten in der Innenstadt Quartier bezogen hat, wird DOK Neuland noch weiter wachsen: Mit 12 Arbeiten verwandelt sie in diesem Jahr eine neue zweigeschossige 400m² große, verkehrsgünstig gelegene Nikolaistraße 23 in der Leipziger Innenstadt in eine Virtual-Reality-Welt, die einer dystopischen Bürolandschaft ähnelt.
Das diesjährige Programm umfasst fünf raumgreifende Arbeiten, sechs 360°-Filme und einen Smartfilm. Der Betrachter ist hier kein bloßer Zuschauer am Rande: Alle gezeigten Arbeiten platzieren ihn mitten im Geschehen. „Der Begriff Raumskala bezeichnet ein VR-Erlebnis, das sich in einem Raum befindet, durch den der Nutzer virtuell gehen und mit dem er interagieren kann“, sagt DOK Neuland-Koordinator Lars Rummel. Die Kombination aus Fortbewegung in einer virtuellen Umgebung und dem Tragen des VR-Headsets schafft ein ganz besonderes Erlebnis.
Auch DOK Neuland nähert sich dem Festivalmotto Demand the Impossible! auf spielerische Weise und beleuchtet eine ganze Reihe unterschiedlicher Aspekte, die in der Regel bei Protest- und Rebellionsakten eine Rolle spielen.
Das Unmögliche fordern, in einem allzu „möglichen“ Raum: das Büro. Mitten in der Leipziger Innenstadt zeigt sich unsere Arbeitswelt als fiktive Dystopie – geprägt durch Ideale der Effizienz und Maximierung, gleichzeitig hinweisend auf gesellschaftliche Phänomene der Vereinsamung und Vereinzelung. Die bei DOK Neuland präsentierten Arbeiten beziehen dazu Position und eröffnen eine vielschichtige Virtualität, die sich als ganz und gar nicht fiktiv, sondern als eindeutig wirklich herausstellt.

—25. August bis 23. September 2018
—Heilandskirche Leipzig
—Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW), Paul Ziolkowski (Kuration)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, Karton und Plexiglas, Malmittel
—Gruppenausstellung, Konzept
—Teilnehmer:innen Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW): Thomas Bramer, Anita Dittmann, Florian Dorst, Marius Friedrichsen, Nadine Richter, Janet Schön, Immanuel Suckert, Marlis Winkler, Franziska Wittig

Die OKW Mitglieder können zum Teil direkt vor Ort in der Heilandskirche zeichnen und malen. Die Architektur DISPLAY trägt die einzelnen Arbeiten zusammen und lässt zwischen der historischen Backsteingotik, mit ihrer markanten Fensterverglasung, und der modernen Auffassung von künstlerischem Prozess und gemeinschaftlichen Austausch durch Inklusion und Transparenz ein spannendes Zusammenspiel entstehen.

—09. Juni 2018, Prag Smíchov
—MeetFactory Prag
—Goethe Institut Prag, Fotograf Festival Prague

—“DISPLAY schwarz, 2016”, „Portfolio 2013 – 2018“ (10 Blätter 32 × 22 cm, Prag, Indigo-Druck, Auflage 5)
—Ortsspezifische Intervention

„The international Artists­-in-Residence program was established in 2007 and is the largest studio program in Central Europe. MeetFactory facilitates ten studios, which annually host over thirty visual artists, curators, musicians, theater directors, and writers. We foster the involvement of our artists in residence not only within the programming of MeetFactory (Open Studios, Public House, Museum Night, etc.) and its three exhibition spaces (exhibitions, performances, guided tours), but also in the context of the Czech and Central European art scenes.“

—16. Mai bis 26. August 2018
—Moscow Museum of Modern Art (MMOMA)
—Lena Brüggemann (Kuration), D21 Kunstraum Leipzig, Goethe Institut Russland, Moscow Biennale for Young Art 2018, Archiv Moscow Museum of Modern Art (MMOMA)

—„DISPLAY (Kubus, 2018)“, „DISPLAY (Paravent, 2018)“, „DISPLAY (Plexi Buch, 2018)“, „DISPLAY (Säule, 2018)“, „We will never make it, 2018“
(12 Pigmentdrucke 32 × 24 cm, 5 Pigmentdrucke 44 × 33 cm, je Auflage 1 + AP)
—Gruppenausstellung, architektonische Rahmung
—Beteiligte Künstler:innen: Agency of Singular Investigations, Elsa Artmann & Samuel Duvoisin, Zbyněk Baladrán, Ilmira Bolotyan, Paula Gehrmann, Pavle Heidler, Marko Gutić Mižimakov, Silvia Marchig, Sonja Pregrad & Elli Kuruş, Adelita Husni-Bey, Anne Krönker, Kirill Savchenkov, Katharina Zimmerhakl sowie Werke aus der Sammlung des MMOMA von: Andrey Brey, Anatoly Eremin,Nicolay Kuprianov, Vera Milyutina, Gerta Nemenova, Alexander Rodchenko, Yefrosinia Yermilova-Platova

„Der Arbeiterclub ist ein Raum, in dem das Subjekt sicherlich mit dem Licht aufgereiht sein wird, aber [s*er] wird auch entscheidend ermutigt, [seine] unfixierten Wünsche anzuerkennen und zu erfahren.“ Christina Kiaer

Wie können wir in einer komplexen, vernetzten und unbeständigen Welt agieren? In was für Beziehungen stehen wir zueinander und von welchen träumen wir? Von der Kernfamilie bis zu Verbündeten aus menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren – „Based on these new dependencies, we define five normal forms“ zielt darauf ab, die Entwicklung neuer sozialer Beziehungen anzustoßen, unartikuliertes Begehren nach anderen Beziehungsweisen auszudrücken und alternative Vorschläge für das Zusammenleben zu machen. Dafür wird in der Ausstellung der Blick auf einen Moment in der Geschichte geworfen, in dem utopische Formen des Zusammenlebens und -arbeitens ausprobiert wurden. Die Ausstellung und das Begleitprogramm greifen Bruchstücke aus dem Proletkult heraus, um heutige soziale Beziehungen radikal zu rekombinieren.

Die Proletkult-Bewegung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter anderem vom Philosophen und Revolutionär Alexander Bogdanov geprägt. Er sah die Welt als komplexe Beziehungsgeflechte und vertrat die Ansicht, dass für eine wirkliche Veränderung der Verhältnisse zuerst eine neue Kultur entstehen müsse. Innerhalb kurzer Zeit gründeten sich in Russland Hunderte von Proletkultklubs, -ateliers und -fabrikgruppen, in denen durch Selbstbildung eine neue, unabhängige, proletarische Kultur entstehen sollte, die den Geist des Kollektivs widerspiegelte.
„Based on these new dependencies, we define five normal forms“ sucht und spinnt Verwandtschaften und Verbindungen zwischen den Werken der MMOMA-Sammlung und zeitgenössischen Werken. Inspiriert von historischen Arbeiterklubs bietet die Ausstellung Raum für eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsweisen: als Ort, um Kunst zu erleben, aber auch als Bibliothek, Trainingsfeld und Orakel.
Paula Gehrmanns DISPLAY ist eine anti-monumentale und relationale Skulptur und in diesem Zusammenhang inspiriert von Alexander Michailowitsch Rodtschenkos Entwurf für den Arbeiterclub von 1925. (das Foto wird in der Ausstellung zu sehen sein). DISPLAY, entwickelt als eine Serie von Zwischenobjekten zwischen Museum und Alltag, wurde in situ für die Ausstellung installiert. Während ihrer gesamten Praxis setzt sich Gehrmann mit räumlichen Mustern und sozialer Materialität als dichtem Cluster von Informationen und Potenzialen auseinander.
Die Ausstellung zeigt außerdem eine Reihe von Fotografien der Leipziger Künstlerin. Sie zeigt Interieurs des Leipziger Kunstvereins D21 und Portraits ihrer meist ehrenamtlich engagierten Mitglieder. Sie selbst hat jahrelang die Arbeit des D21 unterstützt.

—31. Oktober bis 04. November 2017
—Messehof Leipzig
—Leipziger Dok-Filmwochen, Lars Rummel (Kuration), Marie Hinkelmann

—„DISPLAY schwarz, 2016“, 12 Drehsitz grün, MDF, MDF schwarz gefärbt, Plexiglas
—Interaktive Gruppenausstellung, Installation für DOK Neuland Festival

Im dritten Jahr der interaktiven Ausstellung DOK Neuland zeigen wir die ausgewählten Ausarbeiten nicht mehr in einem Zelt auf dem Marktplatz, sondern in neuer Location.
Der Moment des Einfühlens ist beim Betrachten eines jeden Bewegtbilds entscheidend. Gefangen werden von einer Geschichte und die Welt um sich herum vergessen. Interaktive Arbeiten fordern durch ihre non-lineare Erzählform nicht nur eine körperliche Interaktion, sondern zwingen uns ständig uns zu entscheiden, wie wir ihre Geschichte wahrnehmen wollen.
Wir bringen euch in andere Welten, Zeiten, Kulturen und Schicksale. Wir sehen Menschen, die sich gegen ihre Unterdrücker wehren und versuchen ihre widrigen Umstände zu verbessern. Aber auch diejenigen, die beim Versuch daran scheitern. Und ganz andere, die auf Grund ihrer Krankheit und isolierter Situation durch dominierende Strukturen gar nicht die Chance dazu bekommen. Wir zeichnen eine Gegenwart voller Widersprüche, Missstände und Ungerechtigkeit. Allerdings auch voller echter Menschlichkeit.
Wir fühlen uns ein in dystopische Welten. Welten, die kein menschliches Leben mehr erlauben. Wir sehen aber auch Ist-Zustände der Zukunft, wie unser Körper und Geist optimiert werden kann. Wie wollen wir menschliche Ressourcen zukünftig nutzen? Steuern wir unweigerlich auf etwas zu, was niemand von uns will?
Eine andere Zukunft ist keine Utopie, sondern ein Kraftakt.

—7. bis 24. September 2017
—Kunstraum Bistro 21 Leipzig
—Benjamin Dittrich

—„DISPLAY (Plexi, 2017)“, „Herbst, 2017“ (2 Pigmentdrucke 44 × 33 cm, 10 Pigmentdrucke 32 × 24 cm, je Auflage 1 + AP)
—Ausstellungsprojekt mit Benjamin Dittrich

Die fotografische Arbeit „Herbst“ wurde im und um den Ausstellungsraum des Bistro 21 entwickelt. Die Galerie liegt in einem Stadtteil im Leipziger Osten, einem Gebiet, das historisch überwiegend durch eine am äußeren Rand agierende Bevölkerung, Studenten und Künstler:innen geprägt ist. Durch Gentrifizierung sind in den letzten Jahren Kunsträume wie das Bistro 21 entstanden, sie fühlen sich aber immer noch an wie Fremdkörper in dieser urbanen Landschaft. Gehrmanns Installation aus dokumentarischen Fotografien und modularen Skulpturen aus Plexiglas mäandern zwischen einem Spaziergang an einem sonnigen Nachmittag und Beobachtungen des beschriebenen städtischen Wandels. Übertragen in den Ausstellungsraum mit seinen großen Schaufenstern wird man dazu verleitet, die Trennung von Hier und Da, innen und Außen auf zu lösen.

 

Press Release:

HERBST

Die Sagen die der Erde sich entfernen,
Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret,
Sie kehren zu der Menschheit sich, und vieles lernen
Wir aus der Zeit, die eilends sich verzehret.

Die Bilder der Vergangenheit sind nicht verlassen
Von der Natur, als wie die Tag‘ verblassen
Im hohen Sommer, kehrt zur Erde nieder,
Der Geist der Schauer findet sich am Himmel wieder.

In kurzer Zeit hat vieles sich geendet,
Der Landmann, der am Pflug sich gezeiget,
Er sieht, wie das Jahr sich frohem Ende neiget,
In solchen Bildern ist des Menschen Tag vollendet.

Der Erde Rund mit Felsen ausgezieret
Ist wie die Wolke nicht, die Abends sich verlieret,
Es zeigt sich mit einem goldenen Tage,
Und die Volkommenheit ist ohne Klage.

Friedrich Hölderlin
aus den spätesten Gedichten

—31. August bis 17. September 2017
—Alte Salzstraße Grünau, Leipzig
—Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e. V. (OKW), Grünauer Kultursommer Leipzig, Kulturamt der Stadt Leipzig

—„DISPLAY schwarz, 2016“, Acrylfarbe, Plexiglas
—Ausstellungsprojekt mit Nadine Richter (OKW), Konzept

„Zusammen mit Nadine Richter, Mitglied der Offenen Kunst·Werkstatt des Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW) und gebürtige Grünauerin, begibt sich Paula Gehrmann in einen performativen Austausch. In einem Zeitraum von zwei Monaten bemalt Richter Bild-flächen aus Plexiglas während Gehrmann im selben Moment neue Architekturen dafür konstruiert. Offen für Besucher:innen füllt sich der zu Beginn leere Interimsraum im Laufe der Ausstellung. Ein sichtbarer Dialog ist das Ergebnis.“
Auszug aus der Ausstellungsankündigung im Rahmen des Stadtteilfestivals „Grünauer Kultursommer“ 2017 entlang der Alten Salzstrasse Leipzig.

—10. bis 30. Juni 2017
—Galerie KUB Leipzig
—Kuration: Juana Awad, Julia Eckert und Nada Schroer

—„DISPLAY schwarz, 2016“, „Im_Mobilities, 2017“ (4 Pigmentdrucke 60 × 45 cm, je Auflage 1 + AP)
—Schaumstoff rosa gefärbt (8 Elemente, je 40 × 40 cm) MDF, Plexiglas
—Gruppenausstellung, architektonische Rahmung
—Beteilgte Künstler:innen: Rheim Alkadhi, Bambitchell, Stephanie Comilang, Simon Faithfull, Gary Kibbins, Marie-Eve Levasseur, Joana Moll und Cédric Parizot, Rabih Mroué, Raqs Media Collective, Chulayarnnon Siriphol und Tobaron Waxman.

IM_MOBILITIES vereint Arbeiten aus den Bereichen Medienkunst, Installation, Sound und Fotografie, die in einem Zeitraum von fast drei Jahrzehnten (von 1989 bis 2017) entstanden sind und sich mit den sozialen, politischen, ökonomischen und technologischen Umbrüchen auseinandersetzen, die sich auf globale Mobilitätsdynamiken auswirken und zu denen sich das Subjekt ständig neu in Beziehung setzen muss.
Die einzelnen Postitionen werden durch flexible Displaymodule der Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann gerahmt, deren Arbeit sich an der Schnittstelle von Skulptur und Architektur verorten lässt. Ihre Arbeit DISPLAY gereift das Thema der Ausstellung auf der Ebene der Raumerfahrung wieder auf. Mit ihren variablen Konstruktionen befragt sie sowohl die Funktion von Ausstellungsarchitektur, Informationen zu strukturieren und Blickachsen zu lenken, als auch den Prozess der (Re-)Kontextualisierung, denen Kunstwerke und Räume ständig unterliegen.

— 18. September bis 4. Oktober 2020
— HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst Leipzig
— EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e. V. (OKW)

—„DISPLAY silber, 2019“, „DISPLAY (Rollbrett, 2019)“
—„DISPLAY (Kubus, 2019)“
—„OKW Archiv 2019–2020“ (Publikation, 2020)

— Gruppenausstellung, Präsentation „OKW Archiv 2019 bis 2020“, Konzept und Kuration (mit Katrina Blach und Paul Ziolkowski)

Die OKW – Offene Kunstwerkstatt ist eine inklusive Künstler(innen)gruppe, die seit mehreren Jahren innerhalb der Lebenshilfe Leipzig e.V. aktiv ist. Im Rahmen eines Modellprojektes von EUCREA e.V. konnte die OKW regelmäßig in der Kunstvermittlungswerkstatt der HALLE 14 arbeiten und sich entfalten.

Für die Abschlusspräsentation zeigte die Gruppe Solo-Arbeiten der beteiligten Künstler:innen. Außerdem war eine Installation aus barrierearmen Ateliermöbeln zu sehen, die die Leipziger Künstlerin Paula Gehrmann für die Kunstvermittlung der HALLE 14 geschaffen hat. In der Installation war das Archiv der OKW zu finden, das die Aktivitäten der Gruppe in den Jahren 2019 und 2020 in Aktenordnern zeigt. Dazu zählen zahlreiche Fotografien, die mitunter übermalt und überzeichnet sind. Sie sind nicht nur schön, sondern erlauben auch eine sehr direkte Form der Kommunikation jenseits der gesprochenen und geschriebenen Sprache. Die Fotografien erlaubten es, die Erfahrungen und Sichtweisen mit den Ausstellungsgästen zu teilen.

—2017 (permanent)
—Berlin Wedding

—„DISPLAY schwarz, 2016“, Lochplatte, MDF
—Möbel

—31. Oktober bis 7. November 2016
—Marktplatz Leipzig
—DOK Neuland, Leipziger DOK-Filmwochen, Marie Hinkelmann und Lars Rummel (Kuration)

—„DISPLAY schwarz, 2016“, HDF, MDF, Plexiglas
—Interaktive Gruppenausstellung, architektonische Rahmung

—„DISPLAY schwarz, 2016“
—„DISPLAY silber, 2019“
—Werkgruppe, Mixed Media Installation, Maße variable

—Vierkantrohr (Aluminum 20 × 20 x 1,5 mm, H: 25, 50, 100, 200 cm), lackiert RAL 9005 Tiefschwarz und ohne Lackierung (in cm: 25, 25+1, 25+2, 25 T, 50, 50+1, 50+2, 50 T, 100, 100+1, 100+2, 100 T, 200, 200, 200+2, 200 T), Steckverbinder schwarz und grau (L, L+1, L+2, T, X, X+1, Stern, Endkappe, Stellfüße, Gelenk 40 – 180 Grad, Gelenk 90 – 180 Grad, Blockverbinder)
—Flächen (in cm): 25 × 25, 25 × 50, 25 × 100, 25 × 200, 50 × 50, 50 × 100, 50 × 200, 100 × 100, 100 × 200, 200 × 200

DISPLAY ist ein modulares System und entstand als logische Weiterentwicklung meiner fotografischen Arbeit und der vorherigen Ansätze variabler Bildträger und Module. Es ist Skulptur und Präsentationsmodul zugleich und wird im erweiterten Sinne einer „Assistenz“ in-situ von mir eingesetzt. Es besteht aus variablen Modulen aus Aluprofilen und Verbindungen aus Kunststoff. Es handelt sich hier bei um ein Industriematerial, das von mir unter bestimmten Regeln (Maße und Lackierung) individualisiert ist. Durch ein wiederholtes „Neu-Zusammensetzen“ der reduzierten Architekturen erhalte ich eine Vielfalt an Möglichkeiten, entgehe jedoch dem Anspruch der ständigen Neu-Produktion, der sich auch an die Kunst richtet. Es entstehen keine konkreten Objekte oder Gegenstände. Der Fokus liegt auf einer affirmative und kollaborative Haltung.
Ich nutze als Künstlerin kurzfristige Handlungsspielräume, um das Sprechen und die Teilhabe am Diskurs und die Um- und Neuauslegungen von Verhältnissen auch für den Betrachter zu ermöglichen. Raum verdeutlicht so im besten Fall als eine Konkretion an sich nicht sichtbarer Strukturen und Schnittstellen. Die Arbeit mit DISPLA­Y dient mir als Werkstatt mitten im Ausstellungsraum. Hier können alle Beteiligten, mittels der formalen Reduktion der rechtwinkligen Körper Raumvariationen, soziale und materielle Beziehungen sowie Formen oder Material erforschen. Das Langzeitprojekt DISPLAY ist auch immer ein demokratisches Experiment. Es macht die Spannungsfelder Kunst, Arbeit, Kooperation und Inklusion produktiv.

In der Arbeit mit Industriematerial liegt für mich der Versuch, den Konflikt der Authentizität von künstlerischer Leistung und seinen ökonomisch-marktwirtschaftlichen Bedingungen zu lösen.

—3. September bis 8. Oktober 2016
—Galerie La Porte Rouge, Claviers, Frankreich

—52 Pigmentdrucke, 19,5 × 25,8 cm mounted, CLAVIERS Catalogue, 2016 (Katalog 144 Seiten, 210x210mm, Auflage 40)
—Künstlerresidenz und Einzelausstellung, 3. September bis 8. Oktober 2016, 15 Rue Gabrie Péri 83830 Claviers

Fotografische Dokumentation des kleinen mittelalterlichen Ortes Claviers in Südfrankreich. Während einer drei monatigen Artist Residency entstand ein Portrait der Landschaft und seiner Bewohner:innen. Eine Auswahl der entstanden Fotografienzeigt die Ausstellung CLAVIERS.

—1. bis 15. November 2025
—Osservatorio Fotografico Ravenna
—Anna Voswinckel (Kuration), Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig HGB

—„EMPIRE (Schwebender Ring, 2015)“, 7 Pigmentdruck, 90 × 60 cm, mounted
—Ausstellungsprojekt „Irregular Moon“ von Osservatorio Fotografico und Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Kuration: Anna Voswinckel
—Beteiligte Künstler:innen: Johannes Ernst, Paula Gehrmann, Larissa Lackner, Dana Lorenz, Abel Minee, Benno Sattler

„Irregular moon – in astronomy, an irregular moon is a natural satellite following a distant, inclined, and often eccentric and retrograde orbit. They are believed to have been captured by their parent planet.“

In ihrer Arbeit trägt Gehrmann mittels der Fotografie ein weitgefasstes Repertoire architektonischer Oberflächen von Orten unserer Gegenwart zusammen. Die diversen Sujets bewegen sich mit Leichtigkeit zwischen Orten der Erinnerungskultur bis zu einem Shopping Center.
Durch das Zusammentragen, Überführen und Gegenüberstellen entsteht ein Spiel im Ausstellungsraum das einen formale Betrachtung und einen Vergleich erlaubt, ganz im Sinne André Malraux’s „Imaginärem Museum“. Entstanden ist eine offene und private Sammlung der Künstlerin von visuellen Bausteinen menschlicher Zivilisation und Repräsentation.

Für die Ausstellung in Ravenna hat sie eine Auswahl getroffen und zeigt die Serie „Schwebender Ring“. Auf der ehemaligen DDR-Paradestrasse, der Karl-Marx-Allee mitten in Berlin, ist das markante Bauwerk von dem Architekten Fritz Kühn aus dem Jahr 1967 immer noch in Funktion. Die Künstlerin sieht sich durch die Architektur und den Ort geprägt, da sie am Strausberger Platz aufgewachsen ist.

—11. September bis 4. Oktober 2015
—Kunstraum D21 Leipzig ­
—Offene Kunst·Werkstatt Lebenshilfe Leipzig e.V. (OKW), Enrico Meyer (Kuration), Tino Geis und Paul Ziolkowski

—8 Pigmentdrucke 60 × 42 cm mounted, Gouache
—Ortsspezifische Installation Gruppenausstellung Kunstraum D21
—Beteiligte: ART N MORE, Thomas Bramer, Anita Dittmann, Florian Dorst, Paula Gehrmann, Tine ünther, Clemens Meyer, Bea Meyer, Nadine Richter, Janet Schöne, Kathrin Thiele, Franziska Wittig

„Kann Kunst, können Künstler, kann eine Ausstellung etwas an der bestehenden (oder nicht vorhandenen) Beziehung zwischen einer marginalisierten Minderheit und dem großen öffentlichen Ganzen ändern? Diese Frage gilt es in dieser Ausstellung nicht zu beantworten, sondern in ihrer Konzeption fest davon auszugehen, dass es so sein kann und nach adäquaten Formen der Umsetzung zu suchen. »L’enfer c’est les autres« ist eine Kooperation von professionellen Künstlerinnen und Künstlern mit geistig behinderten Erwachsenen. Bei den meisten Ausstellungen und Projekten mit Behinderten wird die Konzentration und das Gros an Arbeitsaufwand in die beteiligten Behinderten investiert, dagegen richtet sich der Ansatz der Ausstellung »L’enfer c’est les autres« ganz deutlich an die Gesunden, die »Funktionierenden«, die »Normalen« – an die Majorität. Diese nämlich ist für die Schaffung und Stärkung von Beziehungen und Schnittpunkten verantwortlich, nicht die geistig behinderten Menschen.
Dass es keine gleichberechtigte Zusammenarbeit geben kann und man deswegen nach alternativen Ansätzen suchen muss, die eben nur unter speziellen Bedingungen überhaupt erst zu einer adäquaten Kunstproduktion führen können, war eine der Grundannahmen der Konzeption. Und ebenso bestätigte sich, dass die Behinderten Menschen eine Rolle einnehmen müssen, die zum einen ihren beschränkten Fähigkeiten entsprechen, aber gleichzeitig Zentrum und Ziel der Konzeption der einzelnen künstlerischen Positionen sind. Dabei hat die Arbeit der Behinderten den Charakter eines subjekthaften Werkzeugs. Diese Tatsache und Formulierung wird bei Vielen Dissonanz auslösen. Wenn aber so, und nur so, ein künstlerischer Mehrwert erzeugt werden kann, der ohne diese spezielle Form der Zusammenarbeit nicht anders erreicht werden kann, und es gleichzeitig zu tatsächlichen gesellschaftlichen Kontakten kommt, an denen zuvor nur ein Vakuum herrschte, dann würde sich diese Form mehr als legitimieren, auch wenn sie auf den ersten Blick unschön oder irgendwie ungerecht klingen mag.
Die Konzepte der Künstler zielen nicht darauf ab, im Sinne eines »Abend-Kunstkurses«, die Ausdrucksweise oder die Fähigkeiten der Behinderten zu verbessern, aus ihnen eventuell »bessere Künstler« zu machen. Genauso wenig war in der Zielsetzung festgesetzt, dass die Lebensqualität der Behinderten in einer therapeutischen Form kurz- oder mittelfristig angehoben werden könnte. Langfristig sollen die einzelnen Konzepte dazu dienen, neue, alternative und reproduzierbare Modelle an Interaktionsmöglichkeiten zu entwickeln, auszuführen, zu überprüfen und zu reflektieren, die sich an die nicht-Behinderten richten. Dieser Ansatz sollte keineswegs auf eine künstlerische Auseinandersetzung mit behinderten Menschen beschränkt bleiben. Ebenso könnte man versuchen Schnittpunkte von Sportlern, Forstarbeitern, Wissenschaftlern oder Tunnelbauern mit ähnlich marginalisierten Gruppen konzeptuell herzustellen. In jedem Falle sollten es aber Spezialisten sein, die mit einem Höchstmaß an Kompromisslosigkeit und gleichzeitiger Adaptivität Ideen entwickeln, die im besten Fall reproduzierbar und wiederholbar sind. Bei Menschen mit stark beeinträchtigten motorischen und kognitiven Fähigkeiten liegt die Beschäftigung mit Malerei am nächsten, da dort, wie in keinem anderen Medium eine begrenzte Ausdrucksform direkt in gestische Motive umgesetzt werden kann. In der Arbeit von Paula Gehrmann besteht der Ansatz der Malerei zwar, aber er rutscht in der letztendlichen Präsentation in einen anderen Funktionsraum. Gehrmann begleitete Anita Dittmann, Florian Dorst, Nadine Richter und Janet Schöne, ihr architektonisches und gesellschaftliches Umfeld fotografisch. Auf der einen Seite zeigen die Fotos Abbildungen aus dem Arbeitsbereich, in den die Teilnehmer nicht hingehören – auf der anderen Seite ein Foto aus dem so- genannten Förder- und Betreuungsbereich. Es wird versucht eine Brücke zu schlagen. Die Begleiteten übernehmen erst nur eine Motivfunktion. Im letzten Schritt, der Hängung, zeichnet sich eben diese Gruppe für die Ausstellungsarchitektur verantwortlich. Durch direkte Übermalungen der fotografischen Arbeiten, die eine Abbildung ihres eigenen Alltags darstellt und der Wand dahinter, wird plastisch erkennbar wie sehr sich der von Nicolas Bourriaud beschriebene Begriff der relational aesthetics auch durch diverse klassische Medien vermitteln lassen kann.“

Enrico Meyer, Leipzig 2015 Auszug Katalog „L’enfer c’est les autres“

—1. August bis 6. September 2015
—Galerie Kleindienst Leipzig
—Jens Schubert

—„EMPIRE (Schwebender Ring, 2015)“, 13 Pigmentdruck 90 × 60 cm, mounted, „Plagwitzer Plane, 2015“ (ca. 2,50 × 30 m)
—Ausstellung mit Jens Schubert, Installation und Fotografie

Das gemeinsame Interesse der Künstler:innen Jens Schubert und Paula Gehrmann in dieser Ausstellung ist das „EMPIRE“, verstanden als Raum, der sich aus kultischen aber auch sozialen Dynamiken, Symbolen und Funktionszuweisungen generiert. Beide befragen mit ihrer individuellen Praxis diesen Raum und die Bilder, die er produziert. Paula Gehrmann Architektur und Oberflächen repräsentativer Bauten unserer Gegenwart und überführt sie spielerisch als fotografisches Ornament; Jens Schubert die Hülle, das Symbol, den Mythos, die Materie. Die Ausstellung zeigt verschiedene Medien wie Fotografie, Druck und Installation.

In ihrer Arbeit trägt Gehrmann mittels der Fotografie ein weitgefasstes Repertoire architektonischer Oberflächen von Orten unserer Gegenwart zusammen. Die diversen Sujets bewegen sich mit Leichtigkeit zwischen Orten der Erinnerungskultur bis zu einem Shopping Center.
Durch das Zusammentragen, Überführen und Gegenüberstellen entsteht ein Spiel im Ausstellungsraum das einen formale Betrachtung und einen Vergleich erlaubt, ganz im Sinne André Malraux’s „Imaginärem Museum“. Entstanden ist eine offene und private Sammlung der Künstlerin von visuellen Bausteinen menschlicher Zivilisation und Repräsentation. Für die Galerie Kleindienst hat sie eine Auswahl getroffen und zeigt die Serie „Schwebender Ring“. Auf der ehemaligen DDR-Paradestrasse, der Karl-Marx-Allee mitten in Berlin, ist das markante Bauwerk von dem Architekten Fritz Kühn aus dem Jahr 1967 immer noch in Funktion. Die Künstlerin sieht sich durch die Architektur und den Ort geprägt, da sie am Strausberger Platz aufgewachsen ist.

—1. August bis 6. September 2015
—Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB)
—Jens Schubert

—Pigmentdruck div. Größen (33 × 45 cm, 80 × 105 cm, 126 × 190 cm)
—Ortsspezifische Installation Diplom Bildende Kunst.

Meine Diplomarbeit hat das Gebäude, den Raum der Hochschule für Grafik- und Buchkunst Leipzig zum Gegenstand und thematisiert in Form einer ortsspezifischen Installation den Abschluss meines Fotografiestudiums. Was ist das für ein Ort an dem wir uns befinden, uns täglich bewegen, an dem ich die letzten Jahre verbracht habe? Durch die Fotografie blicken wir auf unsere Umwelt als eine Landschaft, welche wir konstant und eben durch unser Ansehen überschreiben und bereits zukünftige Erinnerung formen. Hier liegt für mich die Bedeutung der dokumentarischen Qualität von Fotografie: unsere Erinnerung ist nicht in der Zeit, sondern im Raum zu suchen.
Titelgebend ist der Spruch auf einem Toilettenfenster: Immer wenn Du hier bist, bin ich woanders. Er ist Sinnbild eines Versuchs und Spiels direkter Ansprache, bei dem man davon ausgeht, dass Autor und Leser nie gleichzeitig anwesend sein werden. Bei der Fotografie handelt es sich ebenfalls um eine Art von Gespräch, das sich durch eine Verrückung und Abwesenheit des Dargestellten auszeichnet. Sie führt uns, getaucht in eine gewisse Melancholie, vor Augen, dass die Gegenwart für uns nie ganz greifbar wird, da das Denken unserer Wahrnehmung stets nach- oder vorauszugehen scheint. Die Hochschule als Bild eines Transitortes und Ort temporärer Gemeinschaft unterstreicht diesen Gedanken.

—„EMPIRE (Brühl, 2013)“, 7 Diasec 60 × 40 cm, Stahlhalterung, (Auflage 1 + AP), 10 Pigmentdruck, 60 × 90 cm, (Auflage 1 + AP):
„EMPIRE (ALEXA Einkaufzentrum Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Stadtschloss Berlin, 2014)“
„EMPIRE (BND Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Fehrbelliner Platz Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Sony Centre Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Stahlhaus Bauhaus Dessau, 2014)“
„EMPIRE (Altes Museum Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Zentrum Kalter Krieg Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Bad Frankenhausen, 2014)“
„EMPIRE (Höfe am Brühl Leipzig, 2014)“

—Rundgang HGB, Feburar 2014

In dem Langzeitprojekt EMPIRE werden Bauwerke, Fassaden und Objekte unabhängig ihres kulturellen Kontextes zum Sujet und auf ihre Formensprache hin untersucht. Architekturen, wie das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke, finden sich neben modernen Funktionsbauten, wie dem Neubau des Bundesnachrichtendienst BND in Berlin oder einem Einkaufszentrum in Berlin-Mitte wieder. Mittels der Fotografie werden ihre Oberflächen abgetastet, befragt und durch eine entschieden formale Reduktion in einem Archiv von der Künstlerin zusammengetragen.

„Versteht man Kultur als einen Prozess der Formalisierung und Perpetierung, werden die abgebildeten Räume und Konstruktionen zu Sinnbildern ihrer jeweiligen Kultur. Im Ausstellungsraum wird der Dialektik der architektonischen Formen durch die Möglichkeit einer Gegenüberstellung eigens ein Ort bereitet. Ähnlich wie in André Malraux’s „Psychologie der Kunst. Das imaginäre Museum“ (1947) entspinnen sich durch die Anregung vergleichenden Sehens, Ähnlichkeiten genauso, wie neue Bedeutungen und Sinnzusammenhänge, die über ihren Kontext hinaus greifen. Behandelt man die fotografischen Dokumente als Bausteine und eben variable Elemente, entfalten sich dadurch assoziativ und spielerisch Fragen nach Mustern von Kultur, Politik und damit auch nach Strukturen von Erinnerungskultur, Macht und Gewalt.“

—„EMPIRE (Brühl, 2013)“, 7 Diasec 60 × 40 cm, Stahlhalterung, (Auflage 1 + AP), 10 Pigmentdruck, 60 × 90 cm, (Auflage 1 + AP):
„EMPIRE (ALEXA Einkaufzentrum Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Stadtschloss Berlin, 2014)“
„EMPIRE (BND Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Fehrbelliner Platz Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Sony Centre Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Stahlhaus Bauhaus Dessau, 2014)“
„EMPIRE (Altes Museum Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Zentrum Kalter Krieg Berlin, 2014)“
„EMPIRE (Bad Frankenhausen, 2014)“
„EMPIRE (Höfe am Brühl Leipzig, 2014)“

—Rundgang HGB, Feburar 2014

In dem Langzeitprojekt EMPIRE werden Bauwerke, Fassaden und Objekte unabhängig ihres kulturellen Kontextes zum Sujet und auf ihre Formensprache hin untersucht. Architekturen, wie das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke, finden sich neben modernen Funktionsbauten, wie dem Neubau des Bundesnachrichtendienst BND in Berlin oder einem Einkaufszentrum in Berlin-Mitte wieder. Mittels der Fotografie werden ihre Oberflächen abgetastet, befragt und durch eine entschieden formale Reduktion in einem Archiv von der Künstlerin zusammengetragen.

„Versteht man Kultur als einen Prozess der Formalisierung und Perpetierung, werden die abgebildeten Räume und Konstruktionen zu Sinnbildern ihrer jeweiligen Kultur. Im Ausstellungsraum wird der Dialektik der architektonischen Formen durch die Möglichkeit einer Gegenüberstellung eigens ein Ort bereitet. Ähnlich wie in André Malraux’s „Psychologie der Kunst. Das imaginäre Museum“ (1947) entspinnen sich durch die Anregung vergleichenden Sehens, Ähnlichkeiten genauso, wie neue Bedeutungen und Sinnzusammenhänge, die über ihren Kontext hinaus greifen. Behandelt man die fotografischen Dokumente als Bausteine und eben variable Elemente, entfalten sich dadurch assoziativ und spielerisch Fragen nach Mustern von Kultur, Politik und damit auch nach Strukturen von Erinnerungskultur, Macht und Gewalt.“

—2013
—Leipzig

—Pappelschichtholzplatten, 3,50 × 2,70 × 2,50 m (B×T×H), 15 C-Print, 18,7 × 24,9 cm, analog und digital
—Skulptur und Fotografie.

VARIABLE hat vordergründig die Funktion eines Displays. Das Modul fügt sich dialogisch in die räumliche Situation des Ausstellungsortes und bietet Raum zur Aneignung. Als Fläche für Performanz kann es zur Präsentation von Bildern, Objekten und als Projektionsfläche dienen. Als begehbare und beliebig erweiterbare Installation auf seine reine Form reduziert, produzieren sich durch das Auf- und Verdecken der rechteckigen Flächen aber auch immer wieder neue Ausschnitte des umliegenden Raumes. Ähnlich den Eigenschaften eines Fotoapparates ist die Skulptur damit auch als eine Art Bildmaschine zu verstehen. Es ist ein Angebot an den Betrachter, der diese Prozesse mit seiner eigenen Bewegung um die Architektur in Gang setzen und sich ihrer annehmen kann.

WLP

—2013
—Leipzig

—22 Holzmodule (überführtes Material, gelb imprägnierte Holzlatten / Tauchbeckenimprägnierung, genagelt), „BAUSPIEL, 2013″ (C-Print 88 x 58,6 cm, mounted auf HDF 3mm schwarz), „BAUSPIEL, 2013″ (C-Print 45,4 × 30 cm, mounted), „BAUSPIEL, 2013″ (C-Print 70 × 46,5 cm, mounted), „BAUSPIEL, 2013″ (C-Print 82 × 54,5 cm, mounted), „BAUSPIEL, 2013″ (C-Print 90 × 60 cm, mounted), „WLP, 2013″ (10 C-Print, 18,7 × 24,8 cm), „WLP, 2013″ (11 C-Print, 16,7 × 24,8 cm), „WLP, 2013″ (2 C-Print, 19,4 × 13 cm)
—Installation aus variablen Holzmodulen und Fotografie (Dokumentation Bauspielplatz Gießerstrasse Leipzig-West und Dokumentation Installation HGB und Wilhelm-Leuschner-Platz Leipzig).
—Entwurf für ein geplantes Einheits- und Freiheitsdenkmal zur Würdigung der Friedlichen Revolution vom Herbst 1989 in Leipzig (Wilhelm-Leuschner-Platz, Leipzig).
Teil des Projekts „OPENING SOON – Wilhelm-Leuschner-Platz in Progress“ Klasse Prof. Joachim Brohm

„Kreidestriche auf dem Pflaster. Fäden spannen zwischen den Bäumen. Kreise ziehen im Sand. Spielraum. auf der Strasse, dem Hinterhof, unter Brücken, Baustellen und Abbruchhäusern. Kollektives Spiel. ein Duell mit Stöcken. den Todessprung wagen. am Turm ruckeln und ihn zusammenkrachen lassen. mit einem Hammer den Putz von den Häusern schlagen. Bauchlandungen im Teich. in den Teich pinkeln. Schiffe spielen. Ausflucht und Zuflucht. nasse dreckige Hosenbeine. Ich;gehe wohin ich will und mache was ich will. auf der Strasse sitzen, auf den Rasen trampeln, über den Bauzaun und auf den Kran klettern, Feuer anzünden und Dachpappe verbrennen. besänftigen und löschen. Abenteuer und Behutsamkeit. ein Haus bauen. mit schiefen Fenstern und Treppen, die ins Leere führen. unbefangen der Grenzen. und der Vergangenheit. mein Haus. Befreiung und Eroberung. Hütten halb unter die Erde graben. damit die Bretter reichen, zwei Hütten aneinander bauen. eine Hütte über die beiden Hütten bauen. immerzu Umbau. hier steht noch nichts fest. krumme Gebilde. anonyme Konstruktion. Denkmal ohne Ende. alles immer neu. überall spielen, mit der Stadt sprechen, nie mehr nach Hause wollen. in die Schule auch nicht. hier bleiben.“

—2013 / 2014
—HGB Galerie Leipzig, Ägyptisches Museum und Antikenmuseum, Universitätssammlungen Leipzig, Julia Blume, Katrin von Maltzahn

—Holzbalken ca. 1900, Fichte, 11 Stahl-Winkel angerostet, „Soweit ich mich erinnere, 2014“ (Analoge und digitale Fotografie, Baryt Handabzüge + C-Prints div. Größen, teilweise gerahmt): 3 Baryt Handabzug (18 × 13 cm, Holzrahmen Schellack und Passepartout Grün, 30 × 40 cm), 2 C-Print mounted (Rahmung Schattenfuge, 160 × 120 cm), 2 C-Print (160 × 120 cm, C-Print, 60 × 45 cm, C-Print, 60 × 48 cm)

—Werkgruppe Fotografie und Skulptur, ortsspezifische Installation für drei Orte (HGB Galerie, Antikenmuseum, Ägyptisches Museum Leipzig). Objektausleihe aus den Universitätssammlungen Leipzig: Granitrelief mit Isis Ägyptischen Museum, Kisten mit Steinen (Ur- und Frühgeschichte), Relief aus Gipsabdrucksammlung (Fragment G 420)
Teil des Ausstellungsprojekts „IMAGINÄRES MUSEUM“

Das raumgreifende Display befragt die Darstellung von historischem Material und legt den Fokus nicht auf ihren rein wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Wert, sondern auf die Geschichte, die ihrer Erscheinung selbst innewohnt. Durch die Materialität der über 100 Jahre alten Holzbalken und der Einführung von Bewegung in den Ausstellungsraum, führt das Display den Betrachter ohne Barriere an die archäologischen Objekte heran.
Unser Anblick schreibt Jahrhunderte nach ihrem Entstehen das Schicksal der gezeigten Objekte fort. Somit drängt auch ihre Inszenierung nach einer Fortsetzung. In der Weiterführung der Arbeit im Antikenmuseum und Ägyptischen Museum Leipzig treten Fotografien der drapierten Artefakte und die skulpturalen Module nebeneinander auf und führen, durch die Möglichkeit der wechselseitigen Betrachtung, zu einer erneuten Vergangenheit.

—7 Baryt 50 × 60 cm (AP + 1)
—Fotografien Leipzig und Berlin
—HGB Vordiplomausstellung, Juli 2010
—„ASPIK“, Gruppenausstellung

Die Serie von Schwarz-Weiß-Fotografien behandelt den spekulativen Moment innerhalb der Möglichkeiten des Mediums Fotografie. Die Bilder zeigen einen fotografischen Spaziergang an den Rändern Leipzigs und Berlins. Das Motiv, die fotografische Qualität des analogen Aufnehmens und die Materialität der Baryt-Handabzüge stehen gleichberechtigt nebeneinander. Das Gezeigte fungiert als Projektionsfläche – Potential entsteht.

—7 Baryt 50 × 60 cm (AP + 1)
—Fotografien Leipzig und Berlin
—HGB Vordiplomausstellung, Juli 2010
—„ASPIK“, Gruppenausstellung

Die Serie von Schwarz-Weiß-Fotografien behandelt den spekulativen Moment innerhalb der Möglichkeiten des Mediums Fotografie. Die Bilder zeigen einen fotografischen Spaziergang an den Rändern Leipzigs und Berlins. Das Motiv, die fotografische Qualität des analogen Aufnehmens und die Materialität der Baryt-Handabzüge wirken gleichberechtigt.

—09.7. bis 17.7.2010
—„Dora: eine künstlerische Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur“
—Universal Cube, HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössiche Kunst Leipzig, 2. bis 19. Juni 2010, Pasinger Fabrik München, 25. Februar bis 03. April 2010

—EMPIRE (DORA, 2010), 6 Pigmentdruck matt, 35 × 45 cm, gerahmt, (1 + AP)
—Serie von dokumentarischen Fotografien KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen.
Teil der Werkgruppe „EMPIRE“ seit 2010.

Die Werkgruppe „EMPIRE (Dora, 2010)“ zeigt Ausschnitte des Untertagebereichs der Gedenkstätte. Die Besucher:innen werden auf einem Gitterweg weit in die teilweise verschüttete Stollenanlage in den Berg geführt. Man sieht, riecht, spürt, die teilweise durch Grundwasser konservierten und mit Strahlern beleuchteten Überbleibsel einer deutschen Geschichte.
Die Unschärfen der Bilder und die abstrahierende Beleuchtung und Einfärbung, betonen das Medium Fotografie um so mehr als ästhetischer Vermittler zwischen Betrachter und Sujet. Eine formale Untersuchung um der Unmöglichkeit einer Darstellung zu begegnen.

—2010
—KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Nordhausen

—“EMPIRE (Dora, 2010)”, 2015, 1× Pigmentdruck matt, 60 × 90 cm, (1 + AP) “EMPIRE (Dora, 2010)”, 2010, 6× Pigmentdruck matt, 35 × 45 cm, (1 + AP) “EMPIRE (Dora, 2010)”, 2010, 10× Handabzug Farbe, 19 × 38 cm, (1 + AP) “EMPIRE (Dora grau, 2010)”, 2013, 11× Pigmentdruck, 21,5 × 30,5 cm, (1 + AP) “EMPIRE (Dora grau, 2010)”, 2013, 23× Laserdruck sw, 29,7 × 42 cm, (1 + AP)
—Serie von dokumentarischen Fotografien der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen.
—Teil der Werkgruppe „EMPIRE“ seit 2010.
Ausgangspunkt bei diesem Projekt war es sich mit der Erinnerungskultur in Bezug auf die Verbrechen des NS-Regimes auseinander zusetzen. In dem ehemaligen Konzentrationslager Mittelbau-Dora wurden in einem Stollensystem von 1943 bis 1945 unter unmenschlichen Bedingungen die Vernichtungswaffen (V2 und V1) hergestellt. 1948 sprengte die US-Armee das unterirdische Lager, das misslang jedoch und nur die Eingänge wurden verschüttet. Auf dem Gelände findet man heute einen Gedenk- und Informationsort. Bei der Begehung stellen sich mir Fragen zu der Verbindung von Vergangenem und Lebendigem und von kollektiver Erinnerung.
Die Werkgruppe „EMPIRE (Dora, 2010)“ zeigt Ausschnitte des Untertagebereichs der Gedenkstätte. Die Besucher:innen werden auf einem Gitterweg weit in die teilweise verschüttete Stollenanlage in den Berg geführt. Man sieht, riecht, spürt, die teilweise durch Grundwasser konservierten und mit Strahlern beleuchteten Überbleibsel einer deutschen Geschichte.
Die verschiedenen Formate und Unschärfen der Bilder und die abstrahierende Beleuchtung und Einfärbung, betonen das Medium Fotografie um so mehr als ästhetischer Vermittler zwischen Betrachter und Sujet. Eine formale Untersuchung um der Unmöglichkeit einer Darstellung zu begegnen.